Dienstag, 29. Dezember 2009

29.12.09 Sydney

Jaaaa! Das gute Wetter hat uns wieder! Schon am “frühen” Morgen erwartete uns ein strahlend blauer Himmel mit ein paar weißen Schäfchenwolken.  

Ganz begeistert von dem tollen Wetter frühstückten wir schnell und machten uns dann gleich mit dem Zug auf den Weg zum “Circular Quay”. Wieder einmal hatten uns aufmerksame Mitarbeiter der australischen U-Bahn entdeckt und sofort stand jemand mit der obligatorischen Klapprampe bereit, um uns in den Zug zu lassen.
 
Wir hatten am Lift etwas warten müssen und extra für uns wurde der Zug so lange angehalten, bis wir wohlbehalten im Abteil saßen. Bei unserer Ankunft zwei Stationen weiter war leider erst einmal keiner der freundlichen Klapprampenhelfer zu sehen und kurzerhand kippte Mirjam den Rollstuhl auf zwei Räder und schwupps waren wir auf dem Bahnsteig.
 
Ganz entsetzt kam uns eine “Klapprampenanlegerin” entgegen und entschuldigte sich mehrfach, dass sie einige Sekunden zu spät war und wir nun die fünf Zentimeter hohe Stufe alleine bewältigen mussten. Dann erklärte sie uns lang und breit den Weg zum Lift, den wir auch erst mal einschlugen.  Wir sahen die lange Schlange an Kinderwagen davor stehen und wollten direkt zu unserem Lieblings-Beförderungsmittel, der Rolltreppe, rollen.
 
Die Dame, die vorher schon entsetzt gewesen war, war jetzt fast aus dem Häuschen und verbot uns strikt, das Fahren mit der ach so lebensgefährlichen Rolltreppe. Artig, wie wir (manchmal) sind, stellten wir uns am Lift an und "Stunden später" erreichten wir die untere Etage.
 
Von dort suchten wir mit unserem unverzichtbaren Stadtplan den Weg zu den “Royal Botanic Gardens”. Dort angekommen, führte uns unser Weg zuerst einmal zum “Government House”, das umgeben war von wunderschönen Parkanlagen mit Blick auf das “Opera House” und den Hafen. Auch hier lief der Fotoapparat mal wieder heiß.
 



 
Nebenbei konnten wir die ersten Vorbereitungen für das große Silvester-Feuerwerk miterleben. Wir sind mal sehr gespannt, was uns in einigen Tagen hier erwarten wird. Wir beobachteten das Aufstellen von Dutzenden Toilettenhäuschen, das Absperren mit hohen Zäunen und das Befestigen von diversen Schildern, die gleich mal mitteilten, dass das Befahren aller Straßen rund um dem Hafen ab dem 31. Dezember verboten ist.
 
Weiter ging es entlang der Macquarie Street und dort bestaunten wir die wunderschönen Gebäude der “State Library”,
 

 
des “Parliament House” und des “Sydney Hospital”.
 

 
Auf unserem Weg fielen uns auch andere gut restaurierte, alte Gebäude auf, die besonders dadurch hervorstachen, dass sie mitten zwischen den modernen, verglasten Hochhäusern standen.
 

 
Bald schon waren wir zwischen einem Gebäude des New South Wales Government und der uns schon bekannten “St. Mary’s Church” angekommen. Dort suchten wir den Behinderteneingang, weil wir die Kirche unbedingt von innen sehen wollten.
 

 
Am Haupteingang gab es so viele Stufen, dass sie mit dem Rollstuhl nicht zu bewältigen gewesen wären. Am Seitentrakt der Kirche fanden wir den ausgewiesenen Rollstuhleingang mit einer Klingel, die wir bedienten, aber nicht wirklich glaubten, dass uns jemand öffnen würde. Aber in Aussie-Land ist nun mal alles möglich und bereits kurze Zeit später wurden wir in das Gotteshaus gelassen.
 
Und es hat sich gelohnt, denn allein die bunten Fenster leuchteten wegen des sonnigen Tages. Auch die Figuren und die wunderbare Krippe begeisterten uns. Nach einigen ruhigen Minuten im Kirchenschiff machten wir uns auf den Weg in den Hyde Park, wo wir uns vor der “Archibald Fountain” fotografieren ließen.
 
Von dem Gewaltmarsch etwas durstig geworden, kauften wir uns zwei kühle Flaschen Limonade und mischten uns unter die arbeitende Bevölkerung, die hier ihre Mittagspause verbrachte.
 
Nur ein paar Schritte entfernt kamen wir wieder in unser Hotel und beratschlagten dann, wie wir den Tag weiter gestalten wollten. Schon länger hatten wir uns vorgenommen, auf die Harbour Bridge zu gehen, aber das Wetter hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
 
Jetzt nahmen wir den Bus nach “The Rocks”, stiegen dort aus, durchquerten die engen Gassen mit ihren schönen kleinen Cafés und Restaurants und quälten uns in der Wärme einige steile Hänge hinauf. Bald kamen wir an das Infocenter, wo wir uns beraten lassen wollten, wie die “Besteigung” der Brücke mit dem Rollstuhl möglich sei.
 
Unser Concierge hatte uns berichtet, dass es auf einem der Stützpfeiler eine Aussichtsplattform gäbe, die mit dem Lift zu erreichen sei. Die Dame am Infocenter war erst einmal etwas überfragt, telefonierte dann lange mit der Spezialabteilung für Behinderte, die wiederum an eine weitere Stelle verwies. Wir wurden mit einem speziellen Rollstuhlstadtplan ausgestattet und erfuhren, dass nur Treppen zu der Aussichtsplattform auf der Brücke führten.
 
Da aber jedes Hindernis für uns nur eine Herausforderung sein kann, machten wir uns trotzdem auf den Weg. Nach anstrengenden Umwegen gelangten wir endlich an besagten Fuß der Brücke und mussten leider aufgeben, denn diese Menge an Stufen war für uns wirklich nicht zu bewältigen.
 
Unverrichteter Dinge machten wir uns zurück auf den Weg in die City. Die richtige Bushaltestelle fanden wir auf Anhieb und dann steuerten wir direkt wieder die unteren Etagen von Myer an, um uns dort mit einem Snack zu versorgen.
 
Unserer Beute (deftig gefüllte Crépes und Obstsalat) ließen wir uns anschließend im Hotelzimmer schmecken.
 
Trotzdem konnten wir uns natürlich unsere kostenlosen Häppchen und den Weißwein nicht entgehen lassen und fuhren später in die 24. Etage. Dort gab es so gute Snacks, dass wir noch einmal zuschlugen bei Sushi und Bruscetta. Eigentlich wollten wir dann direkt wieder aufs Zimmer, denn es warteten noch zwei Berichte auf uns, aber eine deutsche Familie sprach uns an und so kamen wir ins Gespräch. Nach der längeren Plauderei fanden wir unser Zimmer dann erst wieder nach 20.00 Uhr.

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