Wie schon am Tag zuvor, sollten auch heute wieder viele Fahrkilometer vor uns liegen. Unser schlaues Buch hatte uns sieben Stunden Fahrzeit angedroht.
Wir hatten ja schon vorher die Erfahrung gemacht, dass die Strecke teilweise ziemlich langweilig und somit ermüdend werden könnte. Und genauso war es dann auch.
Nur ein einziger Lichtblick, riss Mirjam aus ihrem Dämmerschlauf auf dem Beifahrersitz. Sie forderte Beate auf, sofort links ranzufahren, riss die Beifahrertür auf und rannte mit dem Fotoapparat zurück, um ein Foto des Ortseingangschildes von “Miriam Vale” zu schießen. Wer außer ihr hat sonst schon eine Stadt (ok, Kaff), die nach ihr benannt wurde.
Kurz vor unserem Ziel machten wir noch einen Abstecher über Bundaberg zur “Mon Repos Turtle Rookery", die sich an der Küste östlich von Bundaberg befindet. In der Zeit von November bis Ende März ist der Strand von Mon Repos Zeuge eines wahren Naturwunders. Jedes Jahr kehren Hunderte von Schildkröten hierher zurück um den erstaunlichen Naturkreislauf zu vollenden.
Als wir dort eintrafen, war leider keine einzige Schildkröte zuhause und so machten wir einen kleinen Spaziergang durch den Nationalpark und schossen einige Fotos vom schönen Strand.
Danach machten wir uns auf Richtung Hervey Bay, wo wir um 16.30 Uhr in unserem Hotel, dem “Kondari Resort” eintrafen. Mit unserem Zimmer konnten wir zufrieden sein, denn wir waren in einer “Garden Unit” untergebracht, in der bis zu vier Personen unterkommen können. Wir hatten allerdings fünf Betten im Zimmer und dazu eine Küche mit Bartresen.
Ziemlich erschöpft von der Wärme und der langen Fahrt konnten wir uns nur noch dazu aufraffen, uns die gesamte Anlage des Resorts anzusehen. Für abends hatten wir uns überlegt, das Hotelrestaurant zu besuchen, zumal die sehr moderaten Preise uns direkt überzeugten. Diese Idee hatten leider auch viele andere Menschen.
Als wir um 18.30 Uhr dort eintrafen, trauten wir unseren Augen kaum: im Restaurant hatten sich sechs Gesellschaften eingefunden und diverse andere Gäste. Es wimmelte nur so von Menschen und noch immer staunend reihten wir uns in die lange Schlange am Bestelltresen ein. Die junge Dame an der Kasse warnte uns schon vorab, dass wir etwa eine Stunde auf das Essen warten müssten. Vorher konnten wir uns so oft am Salat- und Gemüse-Buffet bedienen, wie wir wollten.
Gott sei Dank fanden wir draußen noch einen Tisch und während Beate aufpasste, dass kein anderer den Tisch wegschnappte, stellte Mirjam sich an der Bar an, um Getränke zu organisieren.
Danach hatten wir genügend Zeit, das leckere Buffet zu plündern und uns über die Gäste vom Nachbartisch zu amüsieren, die wahrscheinlich eine Firmenweihnachtsfeier veranstalteten. Nachdem wir die Verwandschaftsverhältnisse genau geklärt hatten, amüsierten wir uns über die australische Art, sich zu kleiden. Während einige der Gäste in Badeshorts und Flip-Flops Platz nahmen, waren andere in enge Glitzerkostüme gequetscht. Wir wunderten uns auch nicht mehr, als zwei ältere Damen an uns vorbeigingen, von denen die eine bunte Weihnachtskugeln als Ohrringe und die andere einen blinkenden Weihnachtsbaum als Brosche trug.
Wir hatten es schon fast aufgegeben, als nach anderthalb Stunden endlich unser Essen kam, das wirklich hervorragend schmeckte. Dann waren wir so müde, dass wir uns direkt ins Zimmer begaben.
Montag, 14. Dezember 2009
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