Donnerstag, 24. Dezember 2009

24.12.09 Sydney

Wie immer schafften wir es nicht allzu früh aus dem Bett, aber zu unserem Glück gibt es im Swissotel Frühstück bis 10.30 Uhr und so stürmten wir um 10.00 Uhr das Restaurant und verwöhnten uns seit langer Zeit mal wieder mit einem richtig guten Frühstück.

Dazu gehörten Brötchen, Lachs, Omelette, gekochte Eier, frische Früchte, Bircher Müsli, Honig aus der Wabe, usw. und außerdem gab es für Beate endlich mal einen gescheiten Kaffee.

Nach diesem guten Start in den Tag ging es zurück ins Zimmer, um unsere lustigen Rentier-Geweihe aus der Schublade zu kramen. Diese hatten wir extra für ein aussie-mäßiges Weihnachtsfoto erstanden und so machten wir uns mit unseren Utensilien auf den Weg ins Foyer und quatschten kurzerhand ein deutsches Ehepaar an, das so aussah als ob es Zeit hätte.

Die zwei netten Herrschaften kamen dann auch gleich mit zum Swissotel-Weihnachtsbaum und machten bereitwillig einige Fotos von uns mit Baum. Dann entwickelte sich noch ein nettes Gespräch, das wir aber irgendwann beenden mussten, denn wir hatten noch viel vor an diesem Heilig Abend.

Wie uns unser netter Concierge David geraten hatte, machten wir uns direkt auf den Weg zur Town Hall, wo wir einen Wochenpass für alle öffentlichen Verkehrsmittel kaufen wollten. Dorthin zu kommen war gar nicht so einfach, denn wir mussten durch den Woolworths und mit dem Lift ins Untergeschoss fahren, durch den Supermarkt und dann standen wir doch noch vor einigen Stufen, die es zu bewältigen galt. Als Mirjam zum Rollstuhlkippen ansetzte, sprangen gleich zwei junge Männer hinzu, die uns hilfreich zur Seite standen und sich dann mit einem fröhlichen “Merry Christmas” wieder verabschiedeten.

Wir stiefelten etwas hilflos durch die unterirdischen Gänge und fanden dann doch noch den Schalter für den Ticketverkauf. Für 46 AUS$ pro Person können wir nun eine Woche lang in und um Sydney mit Zug, Bus und Fähre fahren, wann und wie wir wollen.

Das setzten wir dann auch gleich mal in die Tat um und marschierten Richtung Zug. Unterwegs griffen wir noch einige Prospekte und Fahrpläne, die uns allerdings nicht besonders weiterhalfen. Freundliche Mitarbeiter an dem Spezial-Gate für Rollstuhlfahrer wiesen uns den Weg zu Gleis 6 und wenige Minuten später traf auch schon der richtige Zug ein, mit dem wir zum “Circular Quay” fahren wollten.

Sobald der Zug hielt, wollten wir über die kleine Stufe in den Zug. Wir wurden jedoch von einer freundlichen Mitarbeiterin der Bahn zurückgehalten. Sie öffnete einen Schrank und holte eine Klapprampe heraus, die für Beate extra angelegt wurde, so dass sie mühelos in den Zug gelangen konnte.

Wir mussten nur zwei Stationen fahren und waren einige Augenblicke später bereits im “Sydney Harbour” angekommen. Als wir den Zug verlassen wollten, stand bereits ein Mitarbeiter mit der Klapprampe vor der Tür und ließ Beate bequem aussteigen.

Mit dem Lift ging es nach unten in den Hafen und wir machten uns auf den Weg zum Fähr-Terminal. Auch hier hatten wir etwas Mühe, das richtige Terminal und die passende Fähre zu finden. Wir hatten uns schon im Vorfeld überlegt, dass wir die Fähre nutzen würden, statt eine teure Hafenrundfahrt zu bezahlen.

Außerdem wollten wir die Fahrt durch den Hafen von Sydney bei blauem Himmel und Sonnenschein machen und da wir nicht wissen, ob sich das Wetter die nächsten Tage hält, nahmen wir diese Tour gleich mal in Angriff.

Als wir zur Wharf 5 kamen, stand die Fähre bereits dort und schwungvoll gingen wir über die Gangway auf den Katamaran. Wir waren noch nicht ganz auf dem Außendeck angekommen, da ging es auch schon los.

Wir hatten eine tolle Aussicht auf das Opernhaus und die Brücke.





Natürlich schossen wir jede Menge Fotos und waren dann ganz erstaunt, als unsere Fähre nicht nur in den “Darling Harbour” einfuhr, sondern weiter über Birchgrove, Cockatoo Island, Chiswick und den Sydney Olympia Park bis Rydalmere schipperte.

Dort legten wir eine kurze Pause ein und dann ging es zurück in den Hafen von Sydney. So waren wir 2,5 Stunden auf dem Wasser und wir mussten uns unterwegs immer mal wieder kneifen, um wirklich zu merken, dass wir am 24. Dezember bei 30 °C durch den berühmtesten Hafen Australiens fuhren.



Von der Anlegestelle aus gingen wir zum Opernhaus und fotographierten es von allen Seiten. Dann wagten wir uns hinein und fanden auch bald den Ticket-Schalter. Wir hatten uns überlegt, dass wir, wenn wir schon einmal in Sydney sind, eine Aufführung in der Oper besuchen müssten.

Wir buchten eine Veranstaltung für den 28. Dezember und werden dann ausführlich darüber berichten. Die Rückfahrt zum Hotel wollten wir mit dem Bus machen. Wieder einmal hatten wir überhaupt keine Ahnung, welchen Bus wir in welche Richtung nehmen mussten, aber wir fragten einfach mal den Busfahrer und dieser klappte dann direkt die Rollstuhlrampe aus.

So fuhren wir in einem weihnachtlich geschmückten Linienbus Richtung Innenstadt. Nach einer Viertelstunde hatten wir unsere Marketstreet erreicht und waren bald darauf wieder im Hotel.

Wir hatten gerade noch Zeit, zwei Berichte auf den Blog zu stellen und uns ein wenig frisch zu machen. Dann ging es direkt wieder los - dieses Mal zu Fuß - Richtung “Darling Harbour”. Auch für diese Strecke brauchten wir etwa 10 Minuten und befanden uns dann im tollen Ambiente eines Hafens mit vielen Cafés und Restaurants.



Da wir noch etwas Zeit hatten, nahmen wir ein kleines Abendessen in einem der netten Restaurants dort ein und machten uns dann auf den Weg zum großen Weihnachtsbaum, an dem kurz darauf von einem Quartett Carols (Weihnachtslieder) vorgetragen wurden.

Vorher gab es noch witzige Unterhaltung von einem Straßenkünstler, der mit Balance- und Jonglierkünsten versuchte, sein Geld zu verdienen. Kurz vor 19.00 Uhr wollten wir uns vor der Bühne am Weihnachtsbaum aufstellen, als wir dort die riesigen Menschenmenge sahen, die es sich auf dem Boden bequem gemacht hatten - teilweise mit Picknickdecken und Kind und Kegel.



Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, im T-Shirt an Heilig Abend in einem Hafen zu sitzen und Weihnachtslieder zu hören. Noch komischer waren jedoch die Aussies, die mit Nikolausmützchen aller Art, Rentiergeweihen und anderen merkwürdigen Kopfbedeckungen um uns herum schwirrten.

Wir passten uns den Gewohnheiten der Einheimischen an und setzten uns auch auf den Boden.



Nach anderthalb Stunden war die Gesangsvorführung vorbei und das Volk strömte direkt ans Hafenbecken.



Dort startete ein tolles Feuerwerk, das mit viel “Aaah” und “Oooh” begleitet wurde. Auch wir waren begeistert von der tollen Choregraphie, bei der die Lichteffekte mit passender Musik unterlegt waren.




Gut gelaunt schoben wir uns mit den Menschenmassen zurück in die City. Schräg gegenüber von unserem Hotel liegt das berühmte "Queen Victoria Building". Obwohl wir das eigentlich erst später besichtigen wollten, ließen wir uns von dem wahnsinnigen Swarovski-Weihnachtsbaum, der über vier Etagen hoch war, anlocken und versuchten, den mit tausenden von Swarovski-Kristallen geschmückten Baum zu fotographieren.



Dann gönnten uns noch ein Eis und heiße Apfeltaschen von McDonalds und beendeten müde den ereignisreichen Tag.

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