Unser schlaues Buch hatte uns einige Ausflüge zu schönen Stränden empfohlen. Leider lagen alle diese Ausflugsziele ein Stück abseits unserer Fahrtroute und da wir sowieso eine Strecke von über 500 Kilometern mit einer angegebenen Fahrzeit von 7 Stunden zu absolvieren hatten, beschlossen wir, auf Abstecher zu verzichten und zockelten mit 100 km/h durch eine langweilige Landschaft mit braunem Gras und ein paar genauso braunen Bäumen Richtung Ziel.
Unser schlaues Buch hatte uns schon gewarnt, dass einige Streckenabschnitte sehr ermüdend seien und das waren sie dann auch. Es gab mehrere hundert Kilometer keinen Ort und nur selten mal eine Tankstelle.
Das öde Einerlei wurde um die Mittagszeit kurzfristig durch eine Polizeikontrolle unterbrochen, die es wagte, uns Touris herauszuwinken. Wie hatte Beate sich noch über Mirjams polizeiliche Pusteversuche in Wellington amüsiert. Jetzt ging ein breites Grinsen über Mirjams Gesicht, denn die nette Polizistin fragte Beate, was sie getrunken habe und hielt ihr dann das obligatorische Gerät mit dem Röhrchen vors Gesicht. Weil Beate sich eher selten schon beim Frühstück die Kante gibt, ging alles gut und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Kurz vor Rockhampton leuchtete die Tanksäule im Armaturenbrett orange auf und so mussten wir in den sauren Apfel beißen und an einer viel zu teuren Tankstelle ein paar Liter Benzin tanken. Wir wussten ja noch nicht, wie weit es bis zur Stadt war und den genauen Standort unseres Hotels kannten wir auch nicht.
Die Frau an der Tankstelle war mit uns einer Meinung, dass es doch verdammt heiß sei. Wir konnten dem Außenthermometer unseres Autos nicht wirklich glauben, als es 38 °C anzeigte. Als Mirjam jedoch die Tür öffnete, schlug uns eklig heiße Luft entgegen und wir waren froh, um unsere gute Klimaanlage im Auto.
In Rockhampton angekommen, schleuste Mirjam Beate durch den dichten Verkehr und wir fanden unser “Quality Inn Center Point” auf Anhieb. Den kurzen Check-in sind wir ja mittlerweile gewöhnt und bald darauf fuhren wir mit dem Auto, ausgestattet mit Schlüssel und Milch (weil es in jedem Zimmer Wasserkocher und Instant-Kaffee gibt) zum Zimmer.
Besonders überrascht waren wir, als man uns das Passwort für das W-LAN-Internet in die Hand drückte und uns mitteilte, die Benutzung des Internets sei kostenlos. In unserer letzten Unterkunft hätte uns eine Viertelstunde 6 AUS$ gekostet.
So gut ausgerüstet besichtigten wir unser Zimmer und konnten es kaum glauben: unser Autothermometer zeigte mittlerweile 39 °C an. Dies ist unser absoluter Hitzerekord auf dieser Weltreise. Weil man sich bei dieser Temperatur am besten so wenig wie möglich bewegt, schafften wir es gerade noch, unsere Wäsche zusammen zu raffen und mal wieder zwei Maschinen laufen zu lassen. Sogar der ganz nette Hotelpool lockte uns nicht aus dem klimatisierten Zimmer.
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