Freitag, 18. Dezember 2009

15.12.09 Noosa Heads - Brisbane

Dieses Mal hatten wir in einem Apartement übernachtet und man erwartete von uns, dass wir sämtliches gebrauchtes Geschirr wieder reinigten und außerdem unseren Müll entsorgten. Hätten wir dies nicht getan, wäre eine Strafe von mindestens 50 AUS$ auf uns zugekommen.

Wir waren noch froh, dass wir nicht noch die gebrauchten Handtücher und die Bettwäsche waschen mussten, obwohl uns eine Waschmaschine und Trockner kostenlos zur Verfügung standen. Andere Gäste, die dort länger Urlaub machten, waren auch auf die Maschinen angewiesen, denn die Wohnungen wurden nur einmal in der Woche gereinigt. Wir hatten ja nur eine Übernachtung und somit konnten wir ohne größere Putzaktionen abfahren.

Wir wollten direkt auf die 6 Richtung Brisbane an der Küste entlang fahren. Nachdem wir nachts schon Orientierungsprobleme hatten, dachten wir, tagsüber gäbe es dieses Problem nicht. Aber weit gefehlt: wieder einmal verfuhren wir uns rettungslos in diesem Sch....-Kaff. Wir kreiselten uns den Wolf und man glaubt es kaum, auf unserer Ortskarte (und wir haben es wirklich mehrmals nachgezählt) waren 55 Kreisel nur in den Noosa-Ortsteilen verzeichnet.

Wir glaubten schon, einen Drehwurm zu bekommen, als wir endlich die richtige Straße fanden und völlig entnervt Richtung Brisbane fahren konnten. Die Strecke ging an der Küste entlang und wir sahen die traumhaften Strände der “Sunshine Coast”, die sich alle aneinander reihten.



Unser schlaues Buch hatte uns empfohlen, in “Mooloolaba Beach” eine Pause einzulegen. Das taten wir auch . Wir erwischten einen der wenigen Behindertenparkplätze und hatten einen kurzen Fußweg zum lebhaften Strand.



Es wuselte nur so von Menschen, die sich entweder in die Wellen schmissen oder gemütlich in der Sonne am Strand lagen. Wir ließen dieses muntere Strand-Treiben auf uns wirken und setzten uns später in ein schönes Café an der Promenade. Dort nahmen wir unser Mittagessen ein, gönnten uns zwei frisch gepresste Säfte und lästerten über alles, was an uns vorbei zog.



Bis Brisbane sollten es noch knapp hundert Kilometer sein und wir hofften, in einer Stunde unser Hotel zu erreichen. Das war leider eine Fehleinschätzung. Je näher wir Brisbane kamen, desto voller wurde es auf den Straßen. Obwohl wir uns zum ersten Mal in Australien auf einer richtigen Autobahn mit zwei bis drei Spuren fuhren, standen wir bald im Stau. Und so ging es weiter im Schritttempo Richtung City.

Unser Hotel war auch nicht ganz einfach zu finden, denn es lag in einer Seitenstraße, umgeben von Einbahnstraßen. Nach einem Fehlversuch fanden wir dann aber doch die richtige Zufahrt und stellten fest, dass das “ Medina Executive” am Ende einer extrem steilen Straße lag.

Während Beate auf dem Wendeplatz wartete, machte Mirjam sich auf zur Rezeption, um schon mal einzuchecken und abzuklären, wie wir in die Tiefgarage kämen. Das ging recht flott und bald standen wir auf unserem Parkplatz und konnten unsere Siebensachen schnappen und unser Zimmer beziehen.

Wir staunten nicht schlecht, als wir die Räumlichkeiten betraten: ein elegantes Wohn- und Esszimmer mit voll ausgestatteter Küchenzeile (Herd, Mikrowelle, Kühlschrank und Geschirrspüler) erwartete uns. Das Schlafzimmer war durch eine Doppel-Flügel-Tür getrennt und daran schloss sich ein großes Bad mit Waschmaschine und Trockner an.

Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen und bald schon drehte eine Maschine Wäsche ihre Runden. Obwohl wir ziemlich k. o. waren von dem feuchtwarmen Wetter und der anstrengenden Fahrt, machten wir uns auf den Weg in die Stadt, nicht ohne vorher noch den Hotelpool zu besuchen.

Wir waren ganz fasziniert von der tollen Aussicht auf den “Brisbane River”, die “Story Bridge” und die Skyline.





Es wurden gleich mal jede Menge Fotos geschossen und dann ging es über einen Holzsteg zum Anleger der “City Cat”, der schnellen Katamaran-Fähre, die uns in einer Viertelstunde über den Fluss in die Innenstadt brachte.



Schon am Anleger hatten wir unseren Spaß, die heimkehrenden Büroleute zu beobachten, die alle ganz exakt hintereinander standen und in langen Schlangen darauf warteten, auf die Fähre zu kommen.

Obwohl wir anfangs nicht so begeistert waren von den Staus und den weniger hübschen Vororten von Brisbane, fing die Stadt nun an, uns wirklich zu faszinieren. Brisbane hat ein ganz besonderes Flair wegen des Flusses und auch die elegante Fußgängerzone “Queen Street Mall “ hat uns überzeugt.



Nach einem Bummel durch die geschäftige Innenstadt machten wir uns auf den Weg über die “Victoria Bridge” zu den “South Bank Parklands”.

Was uns schon auf der Fahrt über den Brisbane-River aufgefallen war, war das Riesenrad, das sich “The wheel of Brisbane” nennt, 60 Meter hoch und somit eines der größten Riesenräder der Welt ist. Da mussten wir natürlich unbedingt rein.



Es war auch gar kein Problem mit dem Rollstuhl und nach einer kurzen Wartezeit hielt direkt eine speziell ausgestattete Gondel vor uns, an die eine Rampe angelegt wurde. Schnell waren die Sitzbänke hochgeklappt und somit war genügend Platz für den Rollstuhl. Beate konnte sich in der Gondel sogar umdrehen und hatte damit beste Sicht auf die nun beleuchtete Skyline von Brisbane, die nach dem Sonnenuntergang immer attraktiver wurde.



So schaukelten wir gemütlich mehrere Runden in dem Riesenrad und als wir wieder sicheren Boden unter den Füßen und Rädern hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem guten Restaurant. Wir fanden ein nettes italienisches Lokal, wo wir draußen sitzen konnten und genossen Pizza und Lasagne in der lauen Abendluft.

Als die Kellnerin die Rechnung brachte, stellte sich heraus, dass sie aus Deutschland ist und sie erzählte uns von ihrem halbjährigen Aufenthalt in Australien, der sie so viel kostet, dass sie zwischendurch immer mal wieder jobben muss. Wir waren froh, dass wir unsere Zeit hier nur mit Ausruhen und Besichtigen verbringen dürfen.

Mirjam hatte vorsorglich einen Fahrplan der Fähre mitgenommen und so konnten wir pünktlich zur Rückfahrt der Fähre an den Steg laufen.

Wir schwärmen ja gerne mal von der Aussicht in der Natur, aber Städte haben auch einen ganz besonderen Reiz und Brisbane gehört sicher zu einer der schönsten Städte, die wir bisher gesehen haben. Es war ein tolles Erlebnis, bei Nacht über den Brisbane-River zu fahren und die hell beleuchtete Skyline anzusehen, die sich im Wasser widerspiegelte.



Fasziniert hat uns auch die schön beleuchtete “Story Bridge”.



Wieder einmal musste die Speicherkarte im Fotoapparat über 200 Fotos aufnehmen und als wir zurück im Hotel waren, stürzten wir uns gleich mal auf den Laptop, um unsere Schnappschüsse des Tages durchzusehen.

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