Wie immer um 10.30 Uhr waren wir auf dem Weg zum nächsten Ziel. Dieses Mal ging es nach Christchurch. Eigentlich hatten wir uns die letzte Etappe unserer Neuseeland-Rundreise anders vorgestellt. Es goss wie aus Kübeln und der Himmel hing voller Wolken. Unser schlaues Buch hatte uns vorgeschlagen, am “Pukaki-“ und “Tekapo-See” vorbei und dann über den “Burkes Pass” nach Fairlie und Geraldine zu fahren. Ab hier sollte es über die SH72 und SH73 via “Mount Hutt” und “Rakaia Gorge” nach Christchurch gehen.
In unserer Beschreibung hieß es, dass die zwei Seen eine intensive türkise Farbe hätten und vor dem Hintergrund der schneebedeckten Gipfel des “Mount Cook” ein beliebtes Fotomotiv seien. Als wir den grauen Himmel sahen, war uns klar, dass wir weder die türkisfarbenen Seen noch die schneebedeckten Gipfel erleben dürften. Als wir dann zum “Lake Pukaki” kamen, waren wir begeistert, dass trotz des grauen Wetters der See türkis leuchtete.
Auch am “Lake Tekapo” konnten wir einige tolle Fotos machen, obwohl wir den höchsten Berg Neuseelands, den “Mount Cook” mit seinen 3.754 Metern Höhe, nicht sehen konnten.
Von Weitem dachten wir, das Wetter würde sich bessern, denn trotz Regen sah der Himmel teilweise türkisblau aus. Als wir am Pukaki-See ankamen, stellten wir fest, dass die Farbe des Sees sich in den Wolken spiegelte. Leider kann man die Intensität dieser Seen nicht auf einem Foto festhalten. Nur wenn man sich vorstellt, dass sich die Farbe sogar in den Wolken widerspiegelt, wird einem annähernd klar, wie extrem das Türkis eigentlich war.Diese fast unnatürlich wirkende Farbe entstand dadurch, dass sich die Seen aus Gletschern gebildet haben, die ihre Ablagerungen in den Seen hinterließen.
Als wir in Geraldine ankamen, beschlossen wir, aufgrund des schlechten Wetters auf eine Tour über den Scenic Drive zu verzichten und fuhren auf schnellstem Wege über die SH1 nach Christchurch.
Ganz in der Nähe des Flughafens fanden wir unser tolles Hotel, das “Copthorne Commodore”. Bereits beim Check-in hatten wir ein komisches Gefühl, denn zwischendurch standen mal drei Mitarbeiter am Computer, um das gebuchte Rollstuhl-Zimmer zu finden. Aber dann konnten wir endlich unsere Zimmerkarten in Empfang nehmen.
Mirjam wollte das Auto in die Nähe des Zimmers fahren und löste dabei versehentlich den Alarm aus. Die Hupe dröhnte durch den Hof und war nicht wieder abzustellen. Das war richtig laut und ziemlich peinlich. Ein freundlicher Hotelangestellter half und kurze Zeit später war das durchdringende Hupen endlich abgestellt.
In der Zwischenzeit besichtigte Beate das angebotene Zimmer und musste gleich mal reklamieren, denn das Bad war viel zu klein und eine befahrbare Dusche konnte sie auch nicht finden. Also ging es zurück zur Rezeption und wir beanstandeten das Zimmer (darin sind wir ja recht gut). Nach einigen Diskussionen der Mitarbeiter wurden wir auf das Zimmer 125 geschickt und dann hatten wir wirklich nichts mehr zu meckern: 3 Betten, Küche, Sofa und ein großes Bad mit Badewanne und Dusche. Dazu gab es 6 Duschhandtücher und jede Menge Shampoo, Seifen, Nähzeug, etc.
Nachdem wir uns im Prospekt schlau gemacht hatten, stellten wir fest, dass wir uns in der Commodore-Suite “The Peninsula Room” breit gemacht hatten - dem besten Zimmer des Hotels. Langsam gewöhnen wir uns an diesen Luxus und jetzt sind wir mal gespannt, was uns in Australien so erwartet.
Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht hatten, stiegen wir ins Auto. Wir wollten einen kleinen Stadtrundgang machen und als wir gerade losfahren wollten, bemerkten wir, dass wir den Stadtplan im Zimmer vergessen hatten. Zu faul, ins Zimmer zurückzugehen, machten wir uns ohne irgendwelche Unterlagen auf in Richtung Stadtmitte.
Als wir dort ankamen und einmal falsch abbogen, mußten wir uns eingestehen, dass es ohne Stadtplan nicht funktionieren würde, die berühmte Kathedrale zu finden. So blieb uns nichts anderes übrig, als den Weg zurück ins Hotel zu nehmen und den vergessenen Stadtplan einzupacken.
Wieder zurück auf dem Weg in die Stadt war es tatsächlich ein Leichtes, mit der Karte den “Cathedral Square” zu finden und außerdem hatten wir das Glück, in einer Seitenstraße einen passenden Parkplatz zu ergattern. Auf dem Platz vor der Kirche sahen wir uns die hübschen Gebäude an. Als wir das Innere der Cathedral besichtigen wollten, sang dort ein Knabenchor Choräle und wir konnten uns von der tollen Akustik in der Kirche überzeugen.
Eigentlich hätten wir auch gerne noch eine Innenstadt-Rundfahrt in der historischen Tram unternommen. Dies war jedoch nicht möglich, da das Gefährt wirklich nicht mit dem Rollstuhl zu befahren war.
Der nette Tram-Fahrer wollte noch mit der Zentrale telefonieren, wann die rollstuhlgerechte Linie wieder intakt sei, aber wir hätten ja sowieso keine Gelegenheit mehr, die Tram zu nutzen, da wir am nächsten Nachmittag abfliegen sollten. Also bummelten wir noch ein wenig durch die Straßen und fuhren dann zurück zum Hotel.
Im mehrfach ausgezeichneten Hotel-Restaurant ließen wir uns mit Steak, Hühnchen und Mousse au Chocolat verwöhnen. Wegen des Theaters mit dem Zimmer hatten wir von der Rezeption 4 Gutscheine für Freigetränke erhalten, die wir gleich mal einsetzten. Gut gelaunt und mit vollem Magen machten wir uns anschließend auf den Weg zum Zimmer, wo noch 2 Berichte und einige Mails auf uns warteten.
Mittwoch, 2. Dezember 2009
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