Donnerstag, 31. Dezember 2009

31.12.2009 Sydney

Für den letzten Tag des Jahres hatten wir uns nicht allzu viel vorgenommen, denn wir wollten uns für unser Abend-Event ausruhen. Ein bewölkter Himmel lud dazu ein, endlich das “Queen Victoria Building” von innen zu besichtigen (Beate nörgelte schon seit dem ersten Tag in Sydney, dass sie unbedingt ins “QVB” wollte).

Zuerst jedoch ging es zum Frühstück und weil wir ein bisschen spät dran waren und lange Schlangen vor dem Restaurant standen, entschlossen wir uns kurzfristig, unser Frühstück in der Executive-Lounge im 24. Stock einzunehmen.

Andere Gäste hatten uns bereits darauf aufmerksam gemacht, dass wir als Executive-Members des Hotels die Wahl hätten, entweder im normalen Restaurant mit dem “Pöbel” zu essen oder ein exklusives Frühstück in der Spezial-Lounge einzunehmen. Als wir oben im 24. zum Frühstück antraten, waren wir doch ziemlich enttäuscht, was uns dort erwartete. Das Buffet war bereits ziemlich abgeräumt, für ein Omelette sollten wir 12 AUS$ extra zahlen und von Lachs gab es weit und breit keine Spur. All das ist im unteren großen Frühstückrestaurant selbstverständlich.

Wir setzten uns kurz hin, aßen eine Kleinigkeit, nachdem wir endlich nach langer Wartezeit ein Besteck bekamen und waren uns direkt einig, dass wir wieder ins große Restaurant gehen würden, um dort unser Frühstück zu beenden. Doch auch hier war an diesem Morgen der Wurm drin. Das Personal war hoffnungslos überfordert mit den vielen Gästen und so bekamen wir erst einmal keinen Kaffee und dann war nur ein Teil des Buffets noch vollständig, Brötchen gab es auch keine mehr. Na ja, dachten wir uns - es kann an diesem Tag nur noch besser werden!

Nach dem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu “Myer”, um von dort aus unterirdisch ins “Queen Victoria Building” zu kommen. Es machte schon viel Spaß, an den vielen kleinen Geschäften entlang zu bummeln, hier und dort mal reinzuschauen und dann wurden wir doch noch einige Dollars los für Krimskrams und Modeschmuck - wir hatten ja abends noch was vor und die letzten Einkäufe für das perfekte Styling waren unbedingt nötig.





Wir waren auch ganz begeistert von der speziellen Atmosphäre in diesem alten Gebäude, das uns direkt zum Einkaufen einlud. Zwei Stunden schlenderten wir durch die langen Einkaufspassagen und machten uns dann mit unseren Errungenschaften auf den Weg zurück ins Hotel.

Nachdem wir alles aus- und anprobiert hatten, hielten wir ein kleines Mittagschläfchen, um Energie für den Abend zu tanken. Dann wurde es Zeit, mit dem ersten Styling zu beginnen und pünktlich um 17.30 Uhr fanden wir uns zu unseren abendlichen Häppchen in der Lounge ein.

Dort war ein bunter Mix von elegant in Abendrobe gekleideten Gästen bis hin zur Strand-Shorts und Flip-Flops vertreten. Gerade als wir die vornehmen Hallen verlassen wollten, sprach uns ein Schweizer Ehepaar an und so kamen wir noch nett ins Gespräch, denn sie hatten bereits einen Monat Neuseeland und einen Monat Australien hinter sich und würden im neuen Jahr noch einen weiteren Monat in Australien verbringen.

Wir sind doch immer wieder erstaunt, welche Reisen heutzutage unternommen werden und wie viele weitgereiste Leute wir auf unserem Dreimonatstrip schon getroffen haben.

Endlich wieder in unserer guten Stube angekommen, wurde jetzt umgezogen und aufgehübscht. Im Fernsehen konnte Mirjam zu ihrer großen Freude “Dinner for one” sehen, wie es die Tradition will. In den Nachrichten gab es bereits Berichte über den Ausnahmezustand im und um den Sydney-Hafen.



Wir waren ganz froh, dass wir frühzeitig etwas anderes gebucht hatten und um 20.30 Uhr machten wir uns in unseren eleganten Abendanzügen auf den Weg zum “Sydney Tower”, der nur ein Häuserblock neben dem Swissotel liegt.



Für uns völlig ungewöhnlich, trafen wir unterwegs viele Menschen in Abendgarderobe, wobei alle Frauen ohne Jacke kurzärmlich oder in Trägerkleidchen durch die Straße liefen. Es war auch wirklich noch sehr warm und wir kamen uns mit unseren Anzugjacken direkt fehl am Platze vor.

Am Eingang zum “Sydney Tower” erwarteten uns bereits drei Security-Herren. Danach gab es die nächste Kontrolle durch eine Dame, die die Tickets kontrollierte. Dann ging es weiter in den Vorraum zum Tower, wo wir durch einen Detektor-Bogen gehen mussten. Auch Beate wurde durchleuchtet und es hupte wie verrückt - trotzdem wurde sie natürlich eingelassen.



Nach weiteren 15 Minuten Wartezeit (die Halle füllte sich mittlerweile) durften wir als erste mit dem Lift zur “Sky Lounge”, die in über 250 Metern Höhe liegt. Dort fand an diesem Abend eine Silvesterparty statt, die wir mit 250 AUS$ pro Person noch recht günstig buchen konnten. Man muss dazu sagen, dass die Preise an diesem Abend für Restaurant-Besuche im Hafen oder Schiffahrten mit über 500 AUS$ pro Person keine Ausnahme sind. Hier sei als Beispiel ein Abend in der Oper genannt, wo die günstigsten Karten für 895 AUS$ zu haben waren.



Außerdem wollten wir uns aber auch den Rummel und das Gedränge im und um den Hafen ersparen. Jedes Jahr pilgern 1,5 Millionen Menschen in die Nähe des Feuerwerks und sitzen teilweise schon ab morgens an den strategisch günstigsten Orten.

Weil wir als erste in den Tower hoch fuhren, konnten wir noch das Neun-Uhr-Feuerwerk sehen, das speziell für Familien mit Kindern ausgerichtet wird. In unserem Eintrittspreis enthalten waren sämtliche Getränke und Fingerfood.

Gleich mal mit einem Glas Wein ausgestattet, sicherten wir uns die besten Plätze am Fenster gegenüber Harbour-Bridge und Opernhaus. Nach und nach füllte sich der Raum und nach den entsprechenden Mengen Alkohol wurde fleißig nach Disco-Musik getanzt.

Um 23.00 Uhr, um 23.30 Uhr, um 23.45 Uhr und um 23.55 Uhr gingen die ersten Raketen in die Luft, um die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass es bald losgehen würde. Eine riesige Menge an Schiffen fuhr durch den Hafen und baute sich eine halbe Stunde vor dem Feuerwerk ein Stück entfernt von der Brücke im Hafen auf.

Für uns war es wunderbar, die beleuchtete Stadt und die mit vielen Lämpchen geschmückten Schiffe von oben zu beobachten.



Um Punkt 24.00 Uhr startete das große Syndey Feuerwerk und ganz besonders spektakulär waren die Leuchtfeuer-Fontänen, die von der Brücke abgefeuert wurden. Ein bisschen enttäuscht waren wir, dass der ganze Spuk nach einer knappen Viertelstunde schon vorüber war.



Es war schon spektakulär, aber dass für dieses Ereignis so viele Menschen anreisen, den ganzen Tag ihren Sitzplatz verteidigen oder Tausende von Dollar ausgeben, um mal dabei zu sein, ist schon etwas übertrieben.

Kurz nach dem Feuerwerk konnten wir von oben die Menschenströme beobachten, die durch die, für den Autoverkehr gesperrte, Innenstadt schwappten. Ohne Unterlass kamen immer mehr Menschen aus Richtung Hafen und nachdem wir noch einen Cha-cha aufs Parkett gelegt hatten, machten wir uns um 1.30 Uhr auf den Weg zu unserem Hotel.

Wir mussten fasziniert an der George-Street stehen bleiben, um das ganze Geschehen zu beobachten. Das eigentlich Spannende an dieser größten Silvesterparty der Welt waren die vielen jungen Menschen, die teilweise verkleidet und mit Blinkleuchten bestückt, unterwegs waren. Weil die ganze Veranstaltung durch viel Polizei und Sicherheitskräfte überwacht wurde, lief alles sehr friedlich und geordnet ab.



Und weil uns die das Beobachten der vielen Menschen so viel Spaß machte, waren wir nicht vor 3.00 Uhr wieder zurück im Hotel.

Das hätten wir uns vor einem Jahr auch noch nicht träumen lassen, dass wir tatsächlich in Sydney ins Neue Jahrzehnt rutschen würden.

PROSIT NEUJAHR!

Mittwoch, 30. Dezember 2009

30.12.09 Sydney

Heute erwartete uns der ideale Ausflugstag: Sonne, Wolken, 25 °C und Wind. Also konnten wir unsere Pläne in die Tat umsetzten und unseren letzten Tag mit dem Nahverkehrsticket nutzen, um zum “Bondi Beach” zu kommen.

Dafür gingen wir zur “Town Hall Station”, fuhren von dort mit dem Zug bis “Bondi Junction” und wollten dann weiter mit dem Bus bis “Bondi Beach”. Wir benutzten wie fast immer die Rolltreppe und als wir oben ankamen, trauten wir unseren Augen nicht: Von der Rolltreppe bis zur Ausgangstür für die Bushaltestelle gab es eine riesig lange Schlange.



Was blieb uns anderes übrig, wir stellten uns halt hinten an und waren mal gespannt, wie lange es dauern würde, bis wir einen passenden Bus bekommen würden. Erst einmal fuhren nur Busse älteren Datums vor, die nicht rollstuhlgerecht waren.

Kurze Zeit später jedoch hielt ein Gelenkbus und fast alle Wartenden konnten einsteigen. Wir mussten weiter warten, denn es waren noch etwa 20 Personen vor uns. Der nächste Bus kam bald danach und wie selbstverständlich wurde die Rampe herunter gelassen und alle anderen Fahrgäste mussten warten, bis Beate ihren speziellen Rollstuhlplatz eingenommen hatte.

Irgendwann ging es dann los Richtung Strand. Wir wussten zwar nicht, was wir taten, aber wir stiegen dort aus, wo alle den Bus verließen und waren dann tatsächlich an dem sagenumwobenen “Bondi Beach”. Wie schon an vielen australischen Stränden zuvor, so erwartete uns auch hier weißer Pudersand, türkisfarbenes Meer und viele hohe Wellen.



Wir schauten uns das lustige Treiben am Strand eine Weile an und machten dann einen Spaziergang zum Ende der Bucht. Unterwegs wurden mal wieder viele Fotos geschossen und bald darauf machten wir uns auf den Rückweg in die City.



Dafür stellten wir uns wieder an der Bushaltestelle auf und warteten, was da so an Bussen vorfahren würde. Wir hatten Glück und nach einigen Minuten hielt ein Bus mit der Aufschrift “Circular Quay”. Das war genau der Ort, wo wir hin wollten.

Hätten wir wieder den Zug benutzt, hätten wir zweimal umsteigen müssen. Trotzdem dauerte die Fahrt natürlich entsprechend länger und erst eine Dreiviertelstunde später landeten wir im Hafen von Sydney.

Wir kauften noch ein paar Getränke und liefen dann zur Wharf 3, denn wir wollten mit der Fähre nach “Manly”. Da hatten wir wieder großes Glück, denn zwei Minuten später wären die Tore geschlossen worden.

So konnten wir noch auf die riesige Fähre rennen und eine halbe Stunde später hatten wir “Manly” erreicht. Dort strömten die Menschenmassen von Bord und uns schwante schon Böses, als wir durch das große Terminal kamen, in dem alles vertreten war, von McDonalds bis Aldi.

Durch die belebte Fussgängerzone drängelten wir uns bis “Manly Beach”. So einen vollen Strand hatten wir bisher in Australien noch nie erlebt. Daran sah man, dass hier zum einen Ferienzeit und zum anderen der Höhepunkt des Jahres naht, nämlich das Neujahrsfeuerwerk.



Immer mehr Menschen strömen nach Sydney und in die nähere Umgebung. So langsam können wir uns ein Bild davon machen, was uns morgen in der Stadt erwarten wird.

Wir ruhten uns an der Strandpromenade aus und ließen die Atmosphäre auf uns wirken.



Dann wurde es Zeit, den Rückweg anzutreten, denn zuerst mussten wir mit der Fähre und später noch mit dem Bus bis zum Hotel fahren.

Bisher war uns nicht klar gewesen, wie groß die Fähre überhaupt war, aber als es um das Einsteigen ging, strömten 1.100 Menschen zum Steg und es gab richtiggehend Drängeleien. Auf dem Schiff konnten wir nur noch einen Stehplatz ergattern (Beate hatte kein Problem einen Sitzplatz zu bekommen, sie hatte ihren Stuhl ja dabei.).

Bei der Einfahrt in den Sydney Hafen war es auch dieses Mal wieder absolut spektakulär, in der Abendsonne die “Harbour Bridge” und das “Opera House” zu sehen.



Im Hafen angekommen, machten wir uns auf den Weg zu den Bushaltestellen. Wir sind ja mittlerweile alte Hasen und haben kein Problem damit, einen der 20 Busse, die hintereinander angefahren kommen, auszuwählen.

Leider haben wir bis jetzt noch immer nicht kapiert, welche Strecken die Busse fahren, aber wir wussten uns immer zu helfen, indem wir einfach den Busfahrer fragten. Wenige Minuten später trafen wir am “Queen Victoria Building” ein, fanden gleich den Weg in die unteren Etagen von “Myer” und entschieden uns dieses Mal für italienische Köstlichkeiten.

Die mitgebrachte Lasagne und die Tortellini verspeisten wir im Zimmer, bevor wir es uns in der Executive Lounge bei Weißwein und Sekt gemütlich machten.

Dienstag, 29. Dezember 2009

29.12.09 Sydney

Jaaaa! Das gute Wetter hat uns wieder! Schon am “frühen” Morgen erwartete uns ein strahlend blauer Himmel mit ein paar weißen Schäfchenwolken.  

Ganz begeistert von dem tollen Wetter frühstückten wir schnell und machten uns dann gleich mit dem Zug auf den Weg zum “Circular Quay”. Wieder einmal hatten uns aufmerksame Mitarbeiter der australischen U-Bahn entdeckt und sofort stand jemand mit der obligatorischen Klapprampe bereit, um uns in den Zug zu lassen.
 
Wir hatten am Lift etwas warten müssen und extra für uns wurde der Zug so lange angehalten, bis wir wohlbehalten im Abteil saßen. Bei unserer Ankunft zwei Stationen weiter war leider erst einmal keiner der freundlichen Klapprampenhelfer zu sehen und kurzerhand kippte Mirjam den Rollstuhl auf zwei Räder und schwupps waren wir auf dem Bahnsteig.
 
Ganz entsetzt kam uns eine “Klapprampenanlegerin” entgegen und entschuldigte sich mehrfach, dass sie einige Sekunden zu spät war und wir nun die fünf Zentimeter hohe Stufe alleine bewältigen mussten. Dann erklärte sie uns lang und breit den Weg zum Lift, den wir auch erst mal einschlugen.  Wir sahen die lange Schlange an Kinderwagen davor stehen und wollten direkt zu unserem Lieblings-Beförderungsmittel, der Rolltreppe, rollen.
 
Die Dame, die vorher schon entsetzt gewesen war, war jetzt fast aus dem Häuschen und verbot uns strikt, das Fahren mit der ach so lebensgefährlichen Rolltreppe. Artig, wie wir (manchmal) sind, stellten wir uns am Lift an und "Stunden später" erreichten wir die untere Etage.
 
Von dort suchten wir mit unserem unverzichtbaren Stadtplan den Weg zu den “Royal Botanic Gardens”. Dort angekommen, führte uns unser Weg zuerst einmal zum “Government House”, das umgeben war von wunderschönen Parkanlagen mit Blick auf das “Opera House” und den Hafen. Auch hier lief der Fotoapparat mal wieder heiß.
 



 
Nebenbei konnten wir die ersten Vorbereitungen für das große Silvester-Feuerwerk miterleben. Wir sind mal sehr gespannt, was uns in einigen Tagen hier erwarten wird. Wir beobachteten das Aufstellen von Dutzenden Toilettenhäuschen, das Absperren mit hohen Zäunen und das Befestigen von diversen Schildern, die gleich mal mitteilten, dass das Befahren aller Straßen rund um dem Hafen ab dem 31. Dezember verboten ist.
 
Weiter ging es entlang der Macquarie Street und dort bestaunten wir die wunderschönen Gebäude der “State Library”,
 

 
des “Parliament House” und des “Sydney Hospital”.
 

 
Auf unserem Weg fielen uns auch andere gut restaurierte, alte Gebäude auf, die besonders dadurch hervorstachen, dass sie mitten zwischen den modernen, verglasten Hochhäusern standen.
 

 
Bald schon waren wir zwischen einem Gebäude des New South Wales Government und der uns schon bekannten “St. Mary’s Church” angekommen. Dort suchten wir den Behinderteneingang, weil wir die Kirche unbedingt von innen sehen wollten.
 

 
Am Haupteingang gab es so viele Stufen, dass sie mit dem Rollstuhl nicht zu bewältigen gewesen wären. Am Seitentrakt der Kirche fanden wir den ausgewiesenen Rollstuhleingang mit einer Klingel, die wir bedienten, aber nicht wirklich glaubten, dass uns jemand öffnen würde. Aber in Aussie-Land ist nun mal alles möglich und bereits kurze Zeit später wurden wir in das Gotteshaus gelassen.
 
Und es hat sich gelohnt, denn allein die bunten Fenster leuchteten wegen des sonnigen Tages. Auch die Figuren und die wunderbare Krippe begeisterten uns. Nach einigen ruhigen Minuten im Kirchenschiff machten wir uns auf den Weg in den Hyde Park, wo wir uns vor der “Archibald Fountain” fotografieren ließen.
 
Von dem Gewaltmarsch etwas durstig geworden, kauften wir uns zwei kühle Flaschen Limonade und mischten uns unter die arbeitende Bevölkerung, die hier ihre Mittagspause verbrachte.
 
Nur ein paar Schritte entfernt kamen wir wieder in unser Hotel und beratschlagten dann, wie wir den Tag weiter gestalten wollten. Schon länger hatten wir uns vorgenommen, auf die Harbour Bridge zu gehen, aber das Wetter hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
 
Jetzt nahmen wir den Bus nach “The Rocks”, stiegen dort aus, durchquerten die engen Gassen mit ihren schönen kleinen Cafés und Restaurants und quälten uns in der Wärme einige steile Hänge hinauf. Bald kamen wir an das Infocenter, wo wir uns beraten lassen wollten, wie die “Besteigung” der Brücke mit dem Rollstuhl möglich sei.
 
Unser Concierge hatte uns berichtet, dass es auf einem der Stützpfeiler eine Aussichtsplattform gäbe, die mit dem Lift zu erreichen sei. Die Dame am Infocenter war erst einmal etwas überfragt, telefonierte dann lange mit der Spezialabteilung für Behinderte, die wiederum an eine weitere Stelle verwies. Wir wurden mit einem speziellen Rollstuhlstadtplan ausgestattet und erfuhren, dass nur Treppen zu der Aussichtsplattform auf der Brücke führten.
 
Da aber jedes Hindernis für uns nur eine Herausforderung sein kann, machten wir uns trotzdem auf den Weg. Nach anstrengenden Umwegen gelangten wir endlich an besagten Fuß der Brücke und mussten leider aufgeben, denn diese Menge an Stufen war für uns wirklich nicht zu bewältigen.
 
Unverrichteter Dinge machten wir uns zurück auf den Weg in die City. Die richtige Bushaltestelle fanden wir auf Anhieb und dann steuerten wir direkt wieder die unteren Etagen von Myer an, um uns dort mit einem Snack zu versorgen.
 
Unserer Beute (deftig gefüllte Crépes und Obstsalat) ließen wir uns anschließend im Hotelzimmer schmecken.
 
Trotzdem konnten wir uns natürlich unsere kostenlosen Häppchen und den Weißwein nicht entgehen lassen und fuhren später in die 24. Etage. Dort gab es so gute Snacks, dass wir noch einmal zuschlugen bei Sushi und Bruscetta. Eigentlich wollten wir dann direkt wieder aufs Zimmer, denn es warteten noch zwei Berichte auf uns, aber eine deutsche Familie sprach uns an und so kamen wir ins Gespräch. Nach der längeren Plauderei fanden wir unser Zimmer dann erst wieder nach 20.00 Uhr.

28.12.09 Sydney

Kaum hatten wir die Augen auf, hätten wir sie am liebsten gleich wieder zu gemacht. Durch einen Spalt im Vorhang sahen wir in das trübe graue Regenwetter hinaus und befanden, dass es eigentlich ein Tag sei, den man im Bett verbringen sollte. Aber wir haben ja unser kostenloses Frühstück und das trieb uns natürlich aus den Federn.

Wir ließen uns richtig viel Zeit im Restaurant und Beate musste sogar Rösti essen, weil gutmeinende Australier es ihr aufdrängten. Unser neuer Bekannter vom Tag zuvor (der mit den Schlaftabletten) rettete das letzte Stück Rösti für uns und bot es Mirjam an. Mit der ihr eigenen Selbstlosigkeit verzichtete sie auf diese milde Gabe (wer will schon Rösti zum Frühstück!) Kurz darauf stand besagter Australier vor Beate am Tisch und stellte ihr die heiß erkämpften Rösti vor die Nase. Er betonte nochmal, wie toll diese Kartoffeln schmecken würden und wir kamen gar nicht dazu, zu erwähnen, dass wir diese Art der Kartoffelzubereitung eigentlich bestens kennen. Immerhin wohnen wir fast in der Schweiz. Allerdings mögen wir Rösti lieber abends als morgens.

Also bestens gestärkt ging es zurück ins Zimmer, wo wir uns überlegten, wie wir diesen verregneten Tag am besten verbringen würden. Draußen rumzulaufen machte wenig Sinn, eingekauft hatten wir schon alles und so widmeten wir uns mal wieder unserer Lieblingsaufgabe, nämlich dem Wäschewaschen. Unsere Wäsche wird auch immer wertvoller, denn hier kostete eine Waschmaschinenladung 9 AUS$ und so gaben wir für das Waschen und Trocknen insgesamt 36 AUS$ aus. Die ganze Wascherei zog sich über Stunden hin, denn erst waren die Waschmaschinen belegt, dann die Trockner und am Ende waren wir erst am späten Nachmittag wieder einsatzbereit.

Das mussten wir auch, denn das Styling nahm einige Zeit in Anspruch. Frisch aufgehübscht gingen wir erst in die Lounge, um unsere kostenlosen Häppchen einzunehmen und dann machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Hafen, um dort ins berühmte Opernhaus zu gehen.

Wir hatten bereits an unserem ersten Tag das Programm des Opernhauses angesehen und befunden, dass das “Not New Years Eve Spectacular” genau das Richtige für uns sei. Bei der Buchung bekamen wir einen besonders günstigen Preis und Karten in der 5. Reihe.

Gespannt marschierten wir Richtung Eingang und wurden dann von den freundlichen Mitarbeitern durch den Backstage-Bereich mit dem Lift zu unserem Platz begleitet. Dort schauten wir uns erst einmal in der wahnsinnigen “Concert Hall” um und waren begeistert von dem Ambiente.



Kurze Zeit später war jeder der 2.679 Plätze belegt und bald darauf betraten die über 100 Mitglieder des “Sydney Choir” die Bühne. Dann folgte das “Australien Philharmonic Orchestra” mit 60 Musikern. Der junge Dirigent Benjamin Northey stellte sich vor und nach einem kleinen Intermezzo mit dem Konzertmeister, der direkt zur Ouvertüre sein Mikro verlor und dies den Konzertbeginn ein wenig verzögerte, begann das Orchester mit dem schwungvollen “Can-Can”.

So locker wie die Aussies nunmal sind, drehte sich der Dirigent vorher einfach zum Publikum und erzählte ohne Mikro, dass dem Konzertmeister das gleiche Missgeschick schon in der Nachmittagsvorstellung passiert war und dass man dafür Verständnis haben müsse, weil er heute nach 30 Jahren Orchestermitgliedschaft das letzte Konzert spielen würde.

Ein musikalisches Feuerwerk jagte das nächste. Durch das Programm führte sehr launig Donald Cant. Einer der besten Tenöre Australiens, Roy Best, sang sogar die deutsche Operetten-Melodie “Dein ist mein ganzes Herz” und Sally Cooper, eine Geigenvirtuosin, verzauberte alle mit ihren Darbietungen. Die Musical-Sängerin Marina Prior zeigte die große Bandbreite ihres Könnens von “Phantom der Oper” bis Jazz.

Eine Gänsehaut jagte die andere, vor allem, wenn der 100-köpfige Chor mit Orchester und Solisten einsetzte. Die ganze Vorstellung war so ergreifend, dass sie auf jeden Fall einen der Höhepunkte unserer Reise darstellt.



Zum Abschluss ertönte das berühmte und zu Herzen gehende “Amazing Grace” mit zwei Dudelsackpfeifern und als Zugabe sang sogar das Publikum mit bei “Oh,when the saints go marching in”.



Alle Akteure und jeder im Publikum war beteiligt und die an alle verteilten Luftschlangen kamen zum Einsatz. Es war ein tolles Bild, die vielen bunten Papierbänder auf der ganzen Bühne und im vollbesetzten Zuschauerraum zu sehen.



Noch ganz ergriffen von diesem schönen Abend machten wir uns auf in Richtung Theatervorplatz, wo wir eine tolle Sicht auf den nächtlichen Hafen, die Skyline und vor allem die beleuchtete Harbour-Bridge und das Opernhaus hatten.







Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu fotografieren, was uns dann fast zum Verhängnis geworden wäre. Der einzige Lift im Opernhaus war nämlich bereits abgestellt und ein Techniker musste mit uns zu einem anderen Lift in einem der Nebengebäude, damit wir wieder nach unten in den Hafen kamen.

Wie wir es als längjährige Künstler gewöhnt sind, verließen wir das Opernhaus durch den Hintereingang, der eigentlich den Akteuren vorbehalten ist.

Glücklich und zufrieden machten wir uns durch das fast sternenklare Sydney mit dem Bus auf den Rückweg zum Hotel.

Sonntag, 27. Dezember 2009

27.12.09 Sydney

Wie schon im Internet vorausgesehen, erwartete uns wieder einmal ein wolkiger Tag, allerdings war es mit über 20 °C ganz ordentlich warm. Direkt nach dem Frühstück ging es gleich mal in die Stadt, wo natürlich auch am Sonntag alle Geschäfte mehr als 12 Stunden geöffnet hatten.

Mirjam hatte am Abend vorher noch das rote Tanzkleid anprobiert, das wir nachtmittags in einer kleinen Boutique gekauft hatten. Wir fanden das Kleid so toll, dass wir an diesem Morgen direkt wieder in den Laden schossen, um das selbe Fransenkleid in schwarz zu erstehen und dazu zwei passende Bolero-Jäckchen in den jeweiligen Farben, so dass wir die Kleider jetzt für eine Formation einsetzen können. Es hört sich sicher auch gut an, wenn wir vor einem Auftritt erzählen können, dass wir die Kostüme speziell aus Sydney eingeflogen haben ;-)

Unser neuer Haushaltsladen ist Woolworths und dort erstanden wir gleich noch einige Toilettenartikel (wir fanden hier ein ganz tolles Dove-Deo, das es sicher bald in Deutschland auch gibt, aber Hauptsache, wir haben immer einen Vorrat dabei) und eine Armbanduhr für Mirjam.
 
Bei unserem Einkaufsbummel gestern hatte ja nur Mirjam etwas gefunden, so dass wir heute auf die Suche gingen nach einer Bluse für Beate, die sie Silvester anziehen kann. Dafür ging es zum Kaufhaus Myer, das wir auch unbedingt noch durchforsten wollten. Nach gefühlten 10.000 Schritten und 200 durchwühlten Kleiderständern wurde Beate endlich fündig und überglücklich machten wir uns auf den Weg zur Kasse.
 
Es waren nur ein paar Schritte bis zum Hotel, wo wir unsere neuen Errungenschaften abluden und uns dann zu Fuß auf den Weg zur “Sydney Wildlife World” in “Darling Harbour”machten. Wir kriegten gleich mal einen Riesenschreck, als wir die langen Schlangen vor dem Aquarium neben dem Wildlife Park stehen sahen. Gott sei Dank war es vor der “Wildlife World” nicht ganz so voll und so kamen wir vergleichsweise schnell hinein.
 
Weil unser netter Concierge David uns zwei Gutscheine für ein Koala-Foto gegeben hatte, schossen wir gleich mal an allen Leuten vorbei zum Koala-Gehege. Wir konnten zwar nicht wirklich glauben, dass wir die Fotos kostenlos bekommen würden, denn die Aufnahmen hätten normalerweise 20 AUS$ pro Bild gekostet, aber wir stellten uns mal in der Schlange vor dem Gehege an.
 
Da hatten wir noch Zeit genug, die putzigen Koalas von allen Seiten zu fotographieren. Besonders angetan hatte es uns der kleine Fynn, der gerade mal 1 Jahr alt ist und munter auf seinem Ast herum kletterte.
 

 
Die älteren Koala-Herrschaften schliefen vor sich hin, aber sie wurden bald munter, denn es gab zum zweiten Mal an diesem Tag frische Eukalyptus-Blätter zu fressen. Da hatten wir richtig Glück, denn der Koala schläft 20 Stunden am Tag und die restlichen 4 Stunden verbringt er mit fressen. Der Koala gehört nicht zu den Bären, sonder zu den Beuteltieren. Er ist eng verwandt mit dem Wombat und trägt den Beutel auf dem Rücken.
 
Bald durften wir in das Gehege und jeder von uns ließ sich mit Fynn fotographieren, der sich dabei nicht vom Fressen abhalten ließ. Die Fotos wurden für uns ausgedruckt und wir glaubten es immer noch nicht, aber wir bekamen sie tatsächlich kostenlos.
 



 
Glücklich und zufrieden mit unseren Fotos in den Händen marschierten wir weiter zu den Känguruhs, die wir zum ersten Mal hier in Australien lebendig sahen (naja, mehr oder weniger lebendig, denn sie lagen eher faul in der Gegend rum).
 
Das große rote Känguruh ist das größte Australiens, springt über 9 Meter weit und ist bis zu 50 km/h schnell.
 

 
Auf unserem weiteren Weg durch die Gehege des Wildlife-Parks trafen wir Tiere wie
 
Bilbies
(zu deutsch Kaninchennasenbeutler - eine fast ausgestorbene Tierart, die es heute als Osterhasenersatz auch in Schokolade zu kaufen gibt.  Die Tragezeit der Bilbies beträgt nur 14 Tage, dann ist das Junge 80 Tage im Beutel der Mutter.)
 

 
Wombats
(gehören zu den Beuteltieren und werden trotz ihres kompakten Körperbaus bis zu 40 km/h schnell. Sie sind aber keine Fluchttiere, sondern verschwinden bei Gefahr in ihren Bau und verstopfen den Eingang mit ihrem festen Hinterteil, das so mit Knorpeln und Muskeln bepackt ist, dass kein Angreifer an sie heran kommt)
 

 
Wallabys
(gehören zu der Familie der Känguruhs)
 

 
einen Cassowary (Helm-Kasuar)
(Er ist der zweitgrößte Vogel der Welt und steht als gefährlichster Vogel der Welt im Guinness Buch der Rekorde, denn er hat Menschen angegriffen, die durch den Tritt der kräftigen Beine gestorben sind)
 

 
einen Kookaburra (Lachender Hans)
(hat seinen Namen durch seinen ungewöhnlichen Gesang)
 

 
diverse Gekkos und andere Echsen,
 

 
Krokodile
(Das größte Exemplar, das wir im Park sahen, war 5,5 Meter lang und 700 kg schwer.)
 

 
giftige Schlangen (darunter die beiden giftigsten Schlangenarten der Welt) und Spinnen sowie Skorpione, Ameisen, Heuschrecken, Schmetterlinge,
 

 
Fledermäuse ;-)
 

 
und eine “Giant rhinoceros cockroach”(die größte Kakerlake der Welt).
 

 
Wir waren ganz begeistert von dieser speziellen Tierwelt, die es ausschließlich in Australien gibt. Vor allem die tollen Beuteltiere haben uns begeistert.
 
Nach einigen Stunden in diesem tollen Park ging es zurück zum Hotel und auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher in die Unterwelt Sydneys, nämlich ins zweite Untergeschoss des Kaufhauses Myer, wo es riesige Fresstempel gibt, die jeden Geschmack treffen.
 
Wir nahmen einige Snacks mit aufs Zimmer und bald darauf war es auch schon wieder Zeit für unseren abendlichen Apéro in der Lounge.
 
Zurück im Zimmer konnten wir zum ersten Mal eine Skype-Konferenz mit Eltern, Bruder, Nichte und Onkel von Beate aufbauen und da wurde munter durcheinander gequatscht. Zu später Stunde stellten wir noch den täglichen Bericht zusammen und waren dann froh, als wir um Mitternacht müde unser Bett aufsuchen konnten.

Samstag, 26. Dezember 2009

26.12.09 Sydney

Schon beim Aufwachen schwante uns Böses, denn das ach so sommerliche Sydney war mal wieder wolkenverhangen. Also ließen wir uns Zeit, unser Hotelfrühstück ausgiebig zu genießen.

Dann schnappten wir uns unsere Regenjacken und machten uns auf den Weg zu “The Rocks”, was Sydneys Altstadt ist. Dazu fuhren wir mal wieder Bus, was wir mittlerweile ganz locker hinkriegen. Wir stiegen sogar an der richtigen Haltestelle aus und marschierten durch das besagte Viertel.



Es konnte uns jedoch nicht ganz überzeugen und bald waren auf dem Weg zum Hafen. Da wollten wir ganz schlau sein und benutzten eine nicht ganz offizielle Rampe, die jedoch zu einer steilen Treppe führte, so dass wir uns etwas einfallen lassen mussten. Kurzerhand schob und zog Mirjam Beate über eine steil abfallende Wiese und wir kamen wider Erwarten heil und gesund (allerdings ziemlich verschmutzt) unten auf dem Hafenrundweg an.



Wir schossen ein paar Fotos von der Harbour Bridge und vom Opernhaus (wir haben erst etwa 100), als es plötzlich stark zu regnen anfing.



Bis wir in den Regenjacken waren und die Kapuzen aus dem Kragen gekramt hatten, waren wir schon durch und durch nass. Wir rannten bis zur Busstation und fanden nach mehreren Fehlversuchen dann auch den richtigen Bus zurück in die City.

Wir hatten uns überlegt, dass es vielleicht besser sei, bei diesem Sauwetter durch die Geschäfte zu laufen. Am Abend vorher stand bereits am Kaufhaus Myer (dem größten Kaufhaus Australiens), dass sie am 26. Dezember von 5.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet hätten.

Wir wissen nicht, ob wir es schon erwähnt haben, aber unser Swissotel befindet sich direkt über den sieben Etagen dieses Kaufhauses.

Als wir zurück in die Innenstadt kamen, trauten wir unseren Augen nicht: riesige Menschenmassen schoben sich durch die Straßen, Autos verstopften die Stadt und vor vielen Geschäften bildeten sich lange Schlangen von wartenden Menschen. Bei Myer musste Security und Polizei die Leute davon abhalten, das Kaufhaus zu stürmen.



Kleinere Geschäfte wie Gucci ließen immer nur eine begrenzte Anzahl an Käufern herein und so bildeten sich immer wieder lange Schlangen vor den Kaufhaustüren. Wir liefen staunend durch diesen Kaufrauschwahnsinn und es war fast unmöglich, sich zum Hotel durchzuschlagen.

Dann ließen wir uns doch noch von diesem Wahn anstecken, denn wir dachten, es gäbe irgend etwas umsonst. Wieso sonst sollten sich hundertausende Menschen durch Sydney schieben? Geschenkekauf konnte es nicht sein, denn Weihnachten war vorbei und bis Silvester waren es noch ein paar Tage. Uns war diese Drängelei auf jedenfall sehr suspekt.



In einer kleinen Boutique (in die wir ohne Anstehen rein kamen) kaufte Mirjam ein günstiges Fransenkleid, das wir für zukünftige Tanzuftritte vielleicht gebrauchen können. Dann zog es uns zu “David Johnson”, der großen Konkurrenz des Kaufhauses Myer, wo wir die drei Etagen Damenbekleidung durchforsteten, um für Beate ein Silvester-Blüschen zu erstehen. Am Ende hatte wieder Mirjam ein Shirt in der Tüte und Beate schaute in die Röhre. Aber wir haben ja noch einige Tage bis Silvester und da werden wir sicher noch etwas finden.

Den Weg zurück zum Hotel nahmen wir dieses Mal unterirdisch und fanden tatsächlich den “Food-Mart”, den uns David, unser Concierge, bereits empfohlen hatte. Wir gönnten uns jeder eine Quiche und machten uns zurück auf den Weg ins Hotel - dieses Mal sogar trockenen Fußes.

Dort angekommen vertilgten wir unsere leckeren Mitbringsel. Im Internet machten wir uns schlau, was uns da heute in Sydney widerfahren war. Wir lasen, dass der 26. Dezember hier “Boxing Day” genannt wird und der umsatzstärkste Tag des Jahres ist. Die Geschäfte öffnen bereits nachts und schon dann stehen Menschenschlangen vor der Tür.

Nicht nur die Städte sind völlig überlastet, sondern es brechen sogar die Internetseiten der Online-Kaufhäuser zusammen wegen des großen Ansturms. Der Grund für dieses Schauspiel ist, dass die Kaufhäuser ihre Preise radikal senken und jeder die besten Schnäppchen machen will.

Nachdem wir nun wussten, was hier los war, machten wir uns frisch für den Besuch in der Lounge. Dort war es recht voll und ein australisches Ehepaar, das jetzt in Macao lebt und zur Zeit auf Verwandtenbesuch in der Heimat ist, unterhielt sich die ganze Zeit mit uns. Sie gaben uns wertvolle Tipps, was man in und um Sydney noch so alles machen kann, welche Restaurants günstig und gut sind und außerdem werden sie uns spezielle Schlaftabletten zukommen lassen, mit denen man angeblich völlig relaxt die vielen Flugstunden überstehen kann, die wir noch vor uns haben (wir sind gespannt ;-)).

So verging die Zeit wie im Fluge und als wir um 20.00 Uhr wieder im Zimmer waren, hatten wir noch jede Menge Zeit, mit Deutschland zu skypen.

Freitag, 25. Dezember 2009

25.12.09 Sydney

Nach einem ausgiebigen Weihnachtsfrühstück im Hotel ging es zurück ins Zimmer, wo wir uns endlich mal mit der uns bisher unverständlichen Elektronik auseinander setzten.

Mirjam kämpfte schon seit unserem Einzug ins Swissotel mit dem Masterboard auf ihrem Nachtschrank. Irgendwie ging nie das Licht an, das sie gerne von dort aus gesteuert hätte. Dafür funktionierte aber unser Laptop nicht, weil wir ihn in der Steckdose eingesteckt hatten, die vom Masterboard und zusätzlich an der Wand eingeschaltet werden musste.

Das System mit der “Do not disturb”-Elektronik hatten wir auch noch nicht wirklich durchschaut. Dazu musste man einen Knopf drücken und dann leuchtete außen ein Schild auf, dass wir nicht gestört werden wollten. Andererseits gab es einen Knopf mit der Aufforderung, das Zimmer zu reinigen, der wahrscheinlich das Housekeeping direkt informierte.

Neben der Toilette gab es einen weiteren Schalter, der, wenn man ihn drückte, Besuchern und Personal per Leuchtschrift mitteilte, einen Moment zu warten.

Hinzu kam, dass Beate ständig mit der Abspülautomatik der Toilette kämpfte. Diese funktionierte nur mit Sensor und wollte nicht immer so, wie sie es wollte.

Nachdem wir nun mit unserem Zimmer klar kamen, machten wir uns an die Aufarbeitung des Blogs und waren wieder aktuell mit unseren Berichten. Leider war das Wetter nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten und so beschlossen wir, einen kurzen Mittagschlaf zu halten.

Danach wagten wir uns hinaus in den Nieselregen und erkundeten die nähere Umgebung. Schon vorher hatten wir gesehen, dass riesige Menschenmengen vor den Schaufenstern des Kaufhauses “David Jones” standen. Heute war viel weniger los und so konnten wir uns alles genau ansehen.



Wir waren fasziniert von den tollen Szenen, die dort dargestellt wurden. Marionetten wurden durch Fäden bewegt und jedes Fenster hatte das Motto eines Weihnachtsliedes. Jede Figur bewegte sich anders und alle Kinder und auch die Erwachsenen hatten ihren Spaß an der aufwendig gestalteten Schaufensterdekoration.



Eigentlich wollten wir noch einen Bummel durch den Hyde-Park machen, aber es regnete zu stark und so sahen wir uns noch einmal genau das “Queen Victoria Building”an, über das wir uns in unseren zahlreichen Broschüren schlau gemacht hatten. Es wurde 1898 fertiggestellt und Pierre Cardin hat es als das schönste Einkaufszentrum der Welt bezeichnet. In den 50er Jahren sollte es bereits abgerissen werden, weil es sehr heruntergekommen war, dann wurde es jedoch über Jahre wieder aufwendig restauriert und ist jetzt ein wunderschönes Einkaufszentrum mit stilvoller viktorianischer Eleganz.



Gott sei Dank bleiben uns ja noch einige Tage in Sydney und so machten wir uns durch die fast leeren Straßen der Innenstadt auf zurück zum Hotel. Dann wurden noch einmal die Koffer durchwühlt, die eleganten Blusen und Hosen hervor gekramt (die haben wir auf unserer bisherigen Reise wirklich nicht gebraucht) und zum ersten Mal nach unserem Ausflug an den Broadway in New York kam sogar das Schminktäschchen wieder zum Einsatz.

Frisch aufgestylt fuhren wir in den 24. Stock zu unserem kostenlosen Snack und nutzten die Zeit dort als Apero und Einstimmung für unser elegantes Weihnachtsessen, das wir im Hotelrestaurant reserviert hatten.

Dort angekommen, führte man uns an einen schönen Tisch und kurz darauf stürmten wir bereits das Buffet. Was gab es da nicht alles zu sehen: Barramundi-Filet, gegrillter Snapper, Tiger-Prawns - flambiert mit Pernot, Muscheln in Weißwein-Soße, Blaue Schwimmerkrabben, Sydney Rock Austern, gegrillter Tintenfisch. Dazu gab es jede Menge Gemüse und Beilagen. Für die Nicht-Fischesser gab es einen ganzen Honig-Senf-Schinken oder Truthahn.



Besonders angetan waren wir von den vielseitigen Desserts, traditionellen Weihnachtssüßigkeiten und dem Schokoladenbrunnen.



Als wir da so saßen und vor uns hin aßen fanden wir wieder einmal, dass es uns nicht sooo schlecht ginge. Außerdem hatten wir viel Spaß mit den zur Tischdekoration gehörenden Knallbonbons, die wir gleich mal aufrissen und uns, wie die anderen Gäste, mit den Papierkronen schmückten.



Nach diesem ausgezeichneten Mahl verabschiedeten wir uns aufs Zimmer, wo wie üblich unsere Arbeit mit dem Berichtschreiben vor uns lag.