Sonntag, 29. November 2009

28.11.09 Queenstown

Endlich mal wieder ausschlafen und dann hinausschauen und die Sonne scheint! So begrüßte uns dieser Samstag: kitschblauer Himmel und Sonne! Das hatten wir nach dem gestrigen Dauerregen nun wirklich nicht erwartet. Aber so konnten wir unsere Vorhaben für den heutigen Tag in die Tat umsetzen und machten uns nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg zum "Bob’s Peak", einem 790 Meter hohen Berg.

Wir waren mal sehr gespannt, ob es möglich sein würde, mit dem Rollstuhl in die engen Gondeln der “Gondola” zu kommen, die uns auf den Gipfel bringen sollte. Bevor wir die Karten kauften, probierten wir erst einmal mit einem freundlichen Mitarbeiter aus, ob Beate’s Rollstuhl durch die Tür und zwischen die Sitze der Gondel passte. Es ging gerade so eben und der Rolli hätte wirklich keine 5cm breiter sein dürfen! So aber konnten wir zu unseren Transportmitteln auf dieser Weltreise nun auch noch eine Gondelbahn hinzufügen.

Nach der Fahrt hinauf, konnten wir von oben eine spektakuläre Aussicht genießen, was wir auch ausgiebig taten.



Danach durchstöberten wir erst einmal den Gift-Shop, natürlich nicht, um etwas zu kaufen, sondern um uns über die unmöglichen Mitbringsel zu amüsieren und sie natürlich auch auszuprobieren. Wir hatten viel Spaß dabei, uns vorzustellen, wie sich die Daheimgebliebenen über so nette Geschenke wie Kiwi-Socken, Pelz-Mützchen, Schäfchen-Rucksäcke oder einen 20er-Pack Schlüsselanhänger freuen würden.



Und dann waren wir ja auch in der Stadt des größten Abenteuer-Spielplatzes Neuseelands. Hier oben auf dem Berg war davon eine Menge zu finden: eine Sommerrodelbahn, Bungee-Springen, Sky-Swing, Paragliding, Helikopter-Fliegen und Bergsteigen. Wir betätigten uns hauptsächlich als Zuschauer und als wir den letzten steilen Hügel erklommen hatten, konnten wir die Bungee-Springer und Sky-Swinger beobachten, wobei uns schon beim Zuschauen schlecht wurde.

Wir genossen noch eine Weile die tolle Aussicht auf den Lake Wakatipu und die umliegenden, teils schneebedeckten Berge. Das blaue Wasser, der wolkenlose Himmel , die grünen Hügel und die Schneegipfel bildeten tolle Kontraste.



Irgendwann mussten wir uns jedoch losreißen, denn wir hatten ja noch mehr vor an diesem Tag. Routiniert rollte Beate wieder in die Gondel und Mirjam beeilte sich, schnell hinterher zu springen, denn natürlich musste von diesem Ereignis schnell noch ein Foto geschossen werden. Dafür wurden extra alle anderen Gondeln angehalten.



Viel zu schnell waren wir wieder unten angekommen. Mit dem Auto fuhren wir zum See und fanden direkt in der Stadt einen Parkplatz. Wir trödelten an der Strandpromenade entlang, wo viele Händler ihre Verkaufsstände aufgebaut hatten.

Bereits auf dem Berg hatten wir ein großes Dampfschiff gesehen und uns überlegt, ob wir vielleicht damit eine Fahrt machen sollten. Nun sahen wir es an der Anlegestelle liegen und schlenderten in die Richtung. An der Ticket-Verkaufsstelle wurden wir informiert, dass das Schiff in 5 Minuten ablegen würde. Schnell kauften wir die Karten und enterten den Kahn.



Man hatte uns informiert, dass das ganze Schiff vollkommen rollstuhlgängig sei. Als wir auf das Außendeck wollten, mußten wir uns an einer Säule vorbeiquetschen, bei der der Rollstuhl keinen Millimeter breiter hätte sein dürfen. Mit Quetschen, Drücken und Schieben überwanden wir dieses Hindernis und saßen kurz darauf an der frischen Luft in der Sonne. Gemütlich ließen wir die phantastische Landschaft an uns vorüberziehen.



Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir zur “Walter Peak Hochlandfarm”, wo ein Teil der Gäste ausstieg. Auf dieser Farm kann man das typische Arbeitsleben einer Schaffarm beobachten. Wir fuhren jedoch wieder zurück zur Anlegestelle.



Langsam wurde es etwas windig draußen und so machten wir uns auf ins Innere des Schiffs, wo wir begeistert feststellten, dass wir uns auf einem legendären, echten Dampfschiff befanden, das seit 1912 seinen Dienst tut. Die “TSS Earnslaw” wurde früher zum Transport von Gütern benutzt und wird auch heute noch mit Kohle angetrieben. Wir hatten die Möglichkeit, in den Maschinenraum zu sehen und dem Heizer bei der Arbeit zuzuschauen.

In einem Infoprospekt wurde die Funktionsweise des Dampfschiffes beschrieben und dort fanden wir auch das längste Wort, das wir je gelesen haben: Dreizylinderdreifachexpansionseinspritzkondensationsdampfmaschine.

Gemütlich tuckerten wir zurück in den Hafen von Queenstown, vorbei am Postkarten-Panorama des Wakatipu-Sees.



Im Ort machten wir einen kleinen Bummel entlang des Seeufers durch den Botanischen Garten.



Dann hatten wir etwas Kaffee-Durst und ließen uns in einem Café direkt an der tollen Uferpromenade nieder. Von unserem Platz in der Sonne konnten wir die vorbeiziehenden Völker beobachten und gleichzeitig hatten wir das Glück, kostenloses Internet zu bekommen, was wir natürlich gleich ausnutzten, denn wir hatten, wie immer, den Laptop dabei. So saßen wir gemütlich in der Sonne und konnten unseren gestrigen Bericht in den Blog einfügen und die passenden Bilder hochladen.



Nach getaner Arbeit fuhren wir zurück zu unserem Hotel, denn wir wollten unbedingt noch die nähere Umgebung erkunden. Es war uns nicht ganz bewusst, wie steil die Straße vor unserem Hotel bis zum See wirklich war, aber wir schafften es mit Müh’ und Not, den Abhang hinunter zu kommen und einen schönen Spaziergang am See entlang zu machen.



Ein bisschen grauste uns schon vor dem Rückweg, wieder den Berg hinauf. Als es soweit war, rafften wir unsere letzten Kräfte zusammen und quälten uns langsam aber sicher den Hügel hinauf. Plötzlich hielt ein Auto hinter uns und ein netter Neuseeländer sprang heraus, um Beate bis zum Hotel zu schieben. Ein zweiter Wagen hielt und weiterer junger Mann rief durch das Fenster: “Do you need a hand?” Das war nun wirklich nicht nötig, aber die Hilfsbereitschaft der Neuseeländer hat uns begeistert.

Zurück in unserer schönen Unterkunft machten wir uns daran, unser heutiges Abendessen zuzubereiten:



 Steak, Maiskolben, Salat, Knoblauchbrot und Dip. Dazu gab es wieder den guten neuseeländischen Wein und bestens gestärkt konnten wir nach diesem ereignisreichen Tag die Beine hochlegen.


 

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