Samstag, 14. November 2009

12.11.09 Nadi - Auckland

Zum Abschluss unseres Fiji-Aufenthalts gönnten wir uns ein Frühstück im Hotel-Restaurant. Wir genossen mal wieder süßes Brot mit salziger Butter und Marmelade (so langsam gewöhnt man sich an den Geschmack) und für die Gesundheit gab es zum Nachtisch Papaya, Ananas und Kokosnuss-Stücke. Wir hatten noch genug Zeit, in Ruhe unsere Koffer zu packen und auszuchecken.

Pünktlich um 11.20 Uhr erschien der Kleinbus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Beate wurde von zwei starken Fiji-Männern auf ihren Sitz gehievt und schwungvoll ging es in einer halbstündigen Fahrt nach Nadi zum Flughafen.



Wir hatten keine großen Schwierigkeiten, uns zurecht zu finden, denn es gab nur einen internationalen Flug und der ging nach Auckland. Wir stellten uns in der kurzen Reihe an und hatten wie immer etwas Zweifel, ob unser diverses Übergepäck ohne Schwierigkeiten eingecheckt würde. Ohne eine Miene zu verziehen wurde unser Gepäck aufs Band befördert und kurze Zeit später stand auch schon eine junge Dame bereit, die uns durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate führte.

Da wir bis zum Bording noch eine Stunde Zeit hatten, durchkämmten wir den nächsten Laden und wurden prompt fündig. Wir kauften jeweils einen Pareo und eine Fiji-Kette. Jetzt hoffen wir nur, dass wir auch noch Gelegenheit haben werden, diese zu tragen.

Gemütlich bewegten wir uns zum Gate und kurz darauf wurden wir in den Flieger gebracht.




Wieder einmal hatte Air Pacific einen kleinen faltbaren Aisle-Chair an Bord, mit dem Beate auf ihren Sitz transportiert wurde. Außerdem bekamen wir, wie schon beim ersten Air Pacific-Flug unsere Plätze in der ersten Reihe mit viel Beinfreiheit.

Erst dachten wir, wir hätten Glück und säßen alleine in unserer Reihe, aber dann kam als letzte Passagierin noch eine Inderin, die sich mit ihren drei Taschen Handgepäck durch unsere Reihe ans Fenster drängelte.

Es ging pünktlich los und Mirjam schaute schon etwas genervt, denn ihre Sitznachbarin quatschte sie ständig voll und sortierte die ganze Zeit ihren Sari. Bald schon fühlte sie sich wirklich heimisch, entledigte sich ihrer Schuhe und streckte die Füße an die vordere Trennwand. So konnten wir ihre goldglänzenden Zehenringe bewundern.

Nach der üblichen Mahlzeit wurden Einreiseformulare für Neuseeland verteilt, auf denen wir mal wieder Namen, Passnummer und Wohnort angaben und außerdem erklären mussten, dass wir keine Früchte, Pflanzen, Fleisch oder sonstige Lebensmittel einführen.

Mirjams schuhlose Nachbarin bequatschte jetzt auch den Flugbegleiter. Wir waren sehr gespannt, um was es nun ging und erlebten zum zweiten Mal mit, dass eine Inderin nicht des Lesens und Schreibens mächtig war und dass der Flugbegleiter für sie das Formular ausfüllen musste. Fast hätte Mirjams neue indische Freundin das Formular verkehrt herum unterschrieben, wenn Mirjam sie nicht noch darauf aufmerksam gemacht hätte.

Ohne weitere Zwischenfälle landeten wir sanft nach drei Stunden Flug auf dem Airport Auckland und waren nun gespannt, wie dort alles ablaufen würde und ob Brendon, unser privater Autovermieter, uns wirklich abholen würde.

Kaum waren alle Passagiere aus dem Flugzeug, stand schon die Crew mit dem Transfer-Stuhl parat und auch der Rollstuhl stand bereits vor der Flugzeugtür.

Auf dem Weg durch das Flughafengebäude wurden wir angesprochen, ein Stückchen Schokolade zu probieren (Mirjam wollte “Versucherle” schreiben, aber Beate kannte dieses Wort nicht). Irgenwie kam uns die Schocki-Stückle bekannt vor. Es handelte sich um Toblerone in Neuseeland. Fröhlich erklärten wir, dass wir aus der Nähe der Schweiz kämen und uns diese Schokolade durchaus bekannt wäre. Schon auf Fiji war uns die Toblerone begegnet. Also diese Schweizer sind doch überall!

Innerhalb einer Viertelstunde waren wir durch die Zollkontrolle und konnten auf unsere Koffer warten. Diese kamen auch kurz darauf bereits auf dem Band um die Ecke gefahren. So brauchten wir insgesamt nur eine halbe Stunde, bis wir das Flughafen-Gebäude verlassen konnten.

Und siehe da, unser Mail-Freund Brendon Massey stand am Eingang mit einem goldgerahmten Schild mit unseren Namen und holte uns ab. Er brachte uns zum nächsten Parkplatz und zu unserem neuen Mietwagen, einem silbernen Holden Calais.
Er erklärte uns die Funktionsweise aller Knöpfe und von Handgas und -bremse und überlies uns dann erst mal unserem Schicksal, mit dem Lenkrad auf der rechten Seite und dem bevorstehenden Linksverkehr. Sein rollstuhlfahrender Kollege holte ihn mit dem Auto ab und wie versprochen fuhren sie uns voraus und brachten uns die zwanzig Kilometer bis mitten in die Stadt von Auckland.
Mirjam hatte sich als Erste ans Steuer getraut und fuhr mit zittrigen Fingern aber souverän durch das Großstadtgewühl zum Hotel. Hier verabschiedeten sich Brendon und Phil und wir parkten direkt vor unserem “City Hotel” in Auckland. Ein Mitarbeiter brachte unser Auto in die Tiefgarage und wir erledigten den Check-in an der Rezeption.

Wir waren sehr gespannt, ob wir die versprochenen Unterlagen unseres speziellen Reiseunternehmens für Behinderte dort vorfinden würden. Sehr erleichtert und ein bisschen erschrocken nahmen das riesige Paket entgegen. Damit hatten wir nicht gerechnet! In den USA hatten wir für die Rundreise ein kleines, schlaues Büchlein erhalten, mit dem wir auskommen mußten. Hier bekamen wir eine zehn Zentimeter dicke Mappe mit Wegbeschreibungen, Prospekten, Hotelfotos, Ausflugsvorschlägen etc. etc.. Zusätzlich erhielten wir einen Atlas und eine Karte mit der vorgezeichneten Wegstrecke.



Dann bezogen wir unser Zimmer, das genauso gut ausgestattet war wie die Zimmer in Amerika (mit befahrbarer Dusche, Kühlschrank, Bügeleisen und -brett, Wasserkocher und Flachbild-Fernseher).

Da wir unsere Uhr mal wieder um eine Stunde weiter stellen mußten, blieb uns gerade noch die Zeit, das malaysische Restaurant im Hotel aufzusuchen und leckeres Hühnchen süß-sauer zu essen.

Dann läuteten wir wie immer unsere Nachtruhe mit dem Berichteschreiben für den Blog ein. Nachdem wir als Deutsche auf Fiji die absoluten Exoten waren, so hoffen wir, dass wir hier in Neuseeland vielleicht doch mal dem ein oder anderen deutschsprachigen Touristen begegnen, obwohl wir auch gut ohne unsere Sprache auskommen können.

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