Pünktlich um 10.00 Uhr verließen wir unsere gemütliche Lodge und fuhren weiter auf dem State Highway 6 Richtung “Franz Josef Gletscher”. Aufgewacht waren wir noch bei strahlend blauem Himmel, doch auf der Fahrt bildeten sich die ersten grauen Wolken und in den umliegenden Bergen hing dichter Nebel. Wir fuhren über Greymouth und Hokitika.
Auf dem Weg sollten wir eine kleine Westernstadt besichtigen, doch zwischendurch regnete es immer mal wieder und so beschlossen wir, auch die wunderschönen Seen, in denen sich die Landschaft spiegelte links liegen zu lassen und durchzufahren nach Franz Josef. Insgesamt legten wir 230 Kilometer zurück und kamen gegen 14.00 Uhr an unserem “58 on Cron Motel” an.
Wir durchfuhren den kleinen Ort und sahen dort, dass es viele Möglichkeiten zum gemütlichen Sitzen in Cafés, Restaurants und Bars gab. Gespannt sahen wir uns unsere Unterkunft an, in der wir dieses Mal zwei Tage bleiben würden. In unseren Unterlagen wurde das Motel als modern und für anspruchsvolle Reisende angepriesen. Unser Zimmer war zum Glück schon fertig und so konnten wir direkt einziehen und unser neues Daheim besichtigen. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Unterkunft, die wirklich sehr modern gestaltet war mit Esstisch, kleiner Küche und rolligängigen Bad.
Im Laufe des Tages wurde der Regen immer heftiger und wir waren froh, dass wir ein Zimmer mit Heizung ergattert hatten. Auch hier fanden wir wieder Betten mit Heizdecken vor, wie schon in den vorherigen Unterkünften. Es muss wohl immer etwas kühl sein in Neuseeland!
Gegen Abend rafften wir uns auf und Beate konnte endlich ihre neue Regenhose ausprobieren, denn mittlerweile goss es wie aus Kübeln. Wir fanden ein gutes Restaurant ein paar Häuser weiter. Trotzdem kamen wir völlig durchnässt dort an.
Außer uns hatten doch einige Touristen den Weg in dieses Lokal gefunden und wir konnten uns wieder einmal über die besondere neuseeländische Tracht amüsieren, die wie folgt aussieht: Regenjacke mit Fellkapuze, Bermuda-Shorts und Flip-Flops oder wahlweise Fleecejacke, knielanger Rock und Flip-Flops. Diese Fußbekleidung ist bei Dauerregen total praktisch, weil das Wasser vorne herein und hinten hinaus läuft. Gerne werden hier Flip-Flops von Männern und Frauen auch zu so besonderen Gelegenheiten wie einem Stadtbummel, einer Bergwanderung, in der Nähe von Geysiren, auf Hängebrücken, und beim Autofahren getragen.
Wir ließen uns viel Zeit beim Abendessen, denn bei diesem ungemütlichen Wetter war selbst der kurze Rückweg nicht wirklich angenehm. Und weil wir bisher noch nichts über den “Franz Josef Glacier” wussten, haben wir uns im Internet schlau gemacht. Schon auf dem Hinweg waren wir erstaunt darüber, dass wir dieses Mal viel weniger Serpentinen als sonst gefahren sind und auch hier gab uns das Internet die Antwort.
Der ungewöhnliche Name dieses Gletschers stammt von seinem deutschen Entdecker Julius von Haast 1865 nach Franz Josef I. von Österreich benannt. Er ist mit 200 Metern über dem Meeresspiegel gemeinsam mit dem Fox Gletscher der niedrigste Gletscher der Welt.
Nach dem sonnigen Tag gestern hatte uns das Regenwetter heute doch sehr überrascht. Auch hier half uns das Internet weiter, das uns darüber informierte, dass es aufgrund der Berge an der rauhen Westküste der neuseeländischen Südinsel zehn Mal mehr regnet, als an der Ostküste. Jetzt hoffen wir nur, dass es morgen wettermäßig etwas besser wird und wir den Gletscher, der sich gleich hinter dem Ort befindet, auch ansehen können.
Mittwoch, 25. November 2009
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