Montag, 2. November 2009

02.11.09 Grand Canyon

Ungewöhnlicherweise hatten wir es auch heute wieder geschafft, einigermaßen pünktlich beim Frühstück zu erscheinen. Danach führte uns unser Weg wieder in den Grand Canyon. Dieses Mal wollten wir das obere Stück des South Rim erwandern und außerdem unseren Spezialausweis mit dem Geheimcode ausprobieren.

Gegen 10.30 Uhr trafen wir im Park ein, fanden fast sofort den Weg zum Grand Canyon Village, von wo aus eine Straße zum “Hermit Rest” führt. Dieser Weg ist für Privat-PKW durch eine Schranke gesperrt und darf nur vom Shuttle-Bus oder mit spezieller Ausnahmegenehmigung befahren werden. Wir hatten diese Genehmigung selbstverständlich.

Mit mittlerweile gut antrainierter Souveränität fuhren wir auf die Schranke zu, Beate diktierte den Geheimcode und Mirjam tippte in ein. Die Schranke öffnete sich und unter den staunenden Blicken der anderen Besucher fuhren wir Richtung “Hermits Rest”.

Auf dem Weg dahin steuerten wir den “Maricopa “, den “Hopi” und den “Mohave Point” an. Zum ersten Mal sahen wir eine Riesen-Gruppe Touristen, die auf Muhlis durch die Canyon-Schlucht ritten. Das ist ein Abenteuer, wie es schon Anfang des 20. Jahrunderts erlebt hat. 



Wie schon in den Tagen zuvor, so faszinierte uns auch heute wieder die Wandelbarkeit des Grand Canyon, dessen Licht- und Schattenspiele und die Farben der Berghänge, die sich zu jeder Tageszeit anders zeigen.

Dann fuhren wir mit dem Auto bis zum Ende der Straße, stiegen dort aus und machten uns zu Fuß auf den Weg zum “Pima Point”. Leider hatten wir die falsche Richtung gewählt, denn der Weg führte stetig bergauf. Das brachte uns dazu, einige Pausen einzulegen und so genossen wir die Sonne und die warmen Temperaturen an verschiedenen Rastplätzen.





Irgendwann erreichten wir dann doch mal unser Ziel, stiegen in den nächste Shuttle-Bus zurück zu “Hermits Rest” und verweilten dort noch eine Weile. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Amerika gingen wir in einen Gift-Shop (Souvenir-Geschäft) und zum ersten Mal trafen wir hier auch auf einen Laden, der eine Stufe zum Vorplatz und eine Stufe in den Laden hatte. Nirgendwo konnten wir eine Rampe entdecken. Das ist uns noch nie passiert!

Dann sahen wir am Haus ein Schild, dass es im Laden eine portable Rampe gäbe. Da wir aber das Bordsteinüberwinden von Deutschland gewöhnt sind, stürmten wir den Laden auch ohne Rampe. Wir hatten die Tür noch nicht hinter uns geschlossen, als schon der Ladenbesitzer auf uns zustürmte und ganz besorgt war, dass wir uns ohne seine Rampe in den Laden gequält hatten. Es folgte ein Vortrag über dieses nützliche Utensil und die Versicherung, dass es ihm eine große Freude wäre, Beate eigenhändig beim Verlassen des Ladens zu helfen. So beobachtete er uns die ganze Zeit mit Argusaugen, damit er uns ja nicht verpassen würde.

Und tatsächlich, kaum bewegten wir uns Richtung Tür, sprang er hinter dem Verkaufstresen hervor mit einer klappbaren Metallrampe unter dem Arm. Die Rampe wurde zuerst vor dem Ladeneingang verlegt und dann nochmal an die Stufe beim Vorplatz angesetzt. Der Ladenbesitzer verabschiedete uns äußerst freundlich, obwohl wir natürlich, wie immer, nichts gekauft hatten.

Dann befanden wir, dass wir nun wirklich genug Grand Canyon geschaut hatten und machten uns auf den Rückweg in unser Hotel. Mirjam überredete Beate zu einem Mittagschläfchen, obwohl sie schon auf einer Bank im Park eine Runde geschnarcht hatte. Beate war der Meinung, ein wenig auszuruhen könne nicht schaden, weil die nächste Nacht kurz werden würde, denn morgen liegt die längste Fahrtstrecke unseres gesamten Amerikaaufenthalts mit 660 Kilometern bis Palm Springs vor uns.

Trotzdem rafften wir uns noch auf und machten uns einen schönen Abend in unserem netten Hotelrestaurant. Schon am ersten Abend hatten wir das große Buffet bewundert und uns vorgenommen, zum Abschluss unserer Grand Canyon Expedition ein gutes Abendessen zu genießen.

Bald schon drängelte Mirjam, dass wir zurück ins Zimmer müssten, denn die Koffer mußten für eine zügige Abreise am nächsten Morgen noch gepackt werden.

Jetzt geht unser Amerika-Aufenthalt bald zu Ende und aus den Nachrichten mußten wir erfahren, dass wir das Glück hatten, einigen “Katastrophen” davon gefahren zu sein:
In San Francisco war nach unserer Abreise ein Kabel der “Bay Bridge” gerissen und so wurde die Brücke mehrere Tage für den Verkehr gesperrt. Sie ist die Hauptverbindungsader nach Oakland und wir hatten sie bei unserer Abreise aus San Francisco natürlich auch benutzt.

In Las Vegas wären wir auch nicht so ganz trockenen Fußes den “Strip” hinauf- und hinuntergelangt, denn einige Tage nach unserem Besuch dort ist eine Hauptwasserleitung direkt an der Hauptstrasse gebrochen und hat zu einer Überschwemmung geführt.

Nun hoffen wir mal, dass uns solche Ereignisse weiterhin erspart bleiben und uns das Glück erhalten bleibt.

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