Weil wir ja vor zwei Tagen am Ende der Straße angekommen waren, blieb uns jetzt nichts anderes übrig, als den Weg zurück nach Motueka zu nehmen. Dort tankten wir nochmal auf, denn unterwegs würde es über 100 Kilometer weit keine Tankstelle geben. In Motueka bogen wir in den “Old Highway 61" ab und folgten der Straße über Pokororo und Tapawera nach Kohatu. Auf unserem Weg durchquerten wir den “Gold Downs Forest”, der mit seinen gelben Ginsterbüschen im strahlenden Sonnenschein wirklich goldig daher kam.
Mirjam war schon ganz ungeduldig, denn sie wollte unbedingt zur “Buller Gorge Swingbridge”. Diese liegt 14 Kilometer westlich von Murchinson und ist mit 110 Metern Neuseelands längste Swingbridge über eine Schlucht. Zu Beates großer Erleichterung war diese Brücke nicht rollstuhlgängig und so wagte sich Mirjam alleine in dieses Abenteuer.
Weiter ging es entlang des Buller Rivers zu unserem eigentlichen Ziel, den “Pancake Rocks” in Punakaiki. Auf dem Weg begeisterten uns die tollen Ausblicke auf Strände, Meer und steile Klippen.
Nach mehr als 300 Kilometern kamen wir in Punakaiki an und fuhren zum Visitor Center. Von dort gab es einen toll gestalteten Weg entlang der Küste, der mit seinen Aussichtspunkten beste Möglichkeiten für Fotos von den "Pancakes" bot. Dabei handelt es sich um interessante Steinformationen, die von Wind und Wellen zu bizarren Formen geschliffen wurden.
Auf dem Rückweg zum Visitor Center kam man durch dschungelartigen Regenwald.
Beate bekam langsam etwas Bedenken, wenn sie an die nächste Behausung dachte. Für diese Nacht sollten wir im “Paparoa Park Motel”, einen Kilometer südlich von Punakaiki, unterkommen. In der Beschreibung stand, dass sich das Motel aus fünf gemütlichen Holzbungalows zusammensetzt. Würde dort wirklich ein Bungalow rollstuhlgängig sein? Um 16.00 Uhr fuhren wir weiter und fanden unser Motel direkt hinter einer Kurve nach Punakaiki. Schon die Rezeption lies uns schmunzeln
und als wir unseren Bungalow betraten waren wir doch verblüfft, wie gut wir wieder untergebracht waren: mit großem Zimmer, Küche und rollstuhlgängigen Bad. Nach der Zimmerbesichtigung ging es noch auf die Terrasse, wo Farne und Palmenblätter über das Geländer wuchsen, denn wir lebten hier mitten im Regenwald.
Wir stärkten uns kurz mit Kaffee und Keksen und bearbeiteten noch schnell unsere E-Mails. Mirjam hatte beim Vermieter erfahren, dass es direkt hinter unserem Haus eine Glühwürmchenhöhle gäbe. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und kurz darauf steckten wir schon im ersten Schlamm des engen und abschüssigen Waldweges. Glühwürmchen gab es noch keine zu sehen, aber Beates Rollstuhl sah schon sehr nach Trekking-Tour aus, als wir wieder in unser Zimmer kamen.
Es wurde langsam Zeit für’s Abendessen und so ging es zurück in den Ort zur Taverne, die einzige Möglichkeit, hier in der Umgebung an Essen zu kommen. Es war dort auch wirklich nur noch ein Tisch frei und wir waren froh, dass wir unseren Magen füllen konnten.
Wieder daheim, ging es an das Schreiben des heutigen Berichts und das Aktualisieren des Blogs.
Als es gegen 21.30 Uhr dunkel war, machte Mirjam sich erneut auf den Weg zu unseren privaten Glühwürmchen, die sich hinter unserem Haus versammelten. Blau leuchteten sie vor sich hin - so ist das eben, wenn man mitten in der Natur lebt.
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