Samstag, 7. November 2009

05.11.09 Los Angeles

Heute war Hängel-Tag. Wir hatten nichts anderes zu tun, als zu warten. Unser Zimmer mußte um zwölf Uhr geräumt werden und unser Flug ging um 22.30 Uhr. Wie sollten wir diese Zeit überbrücken?

Wir fingen mal damit an, dass wir möglichst lange ausschliefen und erst gegen 9.30 Uhr durch Baulärm geweckt wurden, dass wir dachten, die oberen Stockwerke unseres Hilton werden abgerissen.

Also schleppte Beate sich ins Bad und fing dann an, ihren Koffer aus- , um- und einzupacken. Danach war Mirjam dran, die es ihr gleicht tat. Wieder einmal schleppten wir unser gesamtes Gepäck in unseren mittlerweile liebgewonnenen Impala und checkten kurz nach 12.00 Uhr aus.
Das Hotel-Bistro kannten wir ja nun schon, ließen uns dort häuslich nieder und gönnten uns zwei trockene Sandwiches zum Frühstück. Wir trödelten so lange es ging und fuhren dann zum letzten Mal mit unserem schönen blauen Auto zu Alamo, um es wieder abzugeben.

Die Autoabgabestelle war ganz in der Nähe des Hotels und wir waren froh, dass wir auf dem kurzen Weg noch eine Tankstelle anfahren konnten. Von Spanien wissen wir nämlich noch genau, wie teuer es werden kann, wenn man den Wagen nicht vollgetankt zurückbringt.

Es ist faszinierend, wie schnell die Rückgabe abgewickelt wird. Man stellt sich in eine Reihe von abzugebenden Wagen, ein Mitarbeiter scannt ein Etikett im Autofenster ab und kurze Zeit später druckt das Gerät einen Bon aus, auf dem die gefahrenen Kilometer und weitere Angaben vermerkt sind. Wir schafften es gerade noch, unsere gesamten Klamotten aus dem Wagen zu reißen und die letzte Sprite-Dose unter dem Sitz hervorzukramen, da wurde das Auto auch schon weg gefahren.

Wir sammelten unsere Koffer zusammen und warteten auf den nächsten Shuttle-Bus zum Flughafen. Wie selbstverständlich ließ der Fahrer die Rampe für Beate herunter und ein netter junger Mann half uns bei den Koffern. Schnell erreichten wir den Flughafen LAX und man lud uns am International Terminal aus.

Etwas planlos aber flotten Schrittes eilten wir durch den Flughafen, bis man uns zum Informationsschalter schickte, wo man uns sagte, dass wir wahrscheinlich erst um 19.00 Uhr einchecken könnten. Es war aber erst 14.30 Uhr und wir wussten gar nicht, was wir mit unserem Gepäck und unserer Zeit machen sollten.
Wir streunten über den Flughafen und fanden eine zugige Ecke, an der man sein Laptop anschließen und kostenlos im Internet surfen konnte. Das nutzten wir natürlich gleich aus, schrieben unsere Berichte, bearbeiteten E-Mails und vervollständigten unseren Blog.



Zwischendurch lief Mirjam zur Abflugtafel und erfuhr dort, dass wir bereits um 17.30 Uhr einchecken konnten. Das war zehn Minuten später und so marschierten wir zum Schalter. Endlich mal wieder in einer “Line” stehen und durch ein Kuhgitter getrieben werden! Aber es lief richtig zügig und schon wenige Minuten später wurden unsere Koffer gewogen und mit dem entsprechenden Etikett versehen. Dann jedoch stellte man uns das Gepäck wieder auf den Gepäckwagen und wir schauten etwas ratlos. Man erklärte uns, dass wir selber zu einem speziellen Durchleuchtungsapparat gehen müssten und dort stellten wir uns natürlich wieder in eine “Line”. Als wir an der Reihe waren, nahm man uns unseren Wagen ab und erfuhren, dass die Koffer auf Drogen überprüft wurden.

Dann waren wir selbst soweit, dass wir durch die Sicherheitsschleuse mußten und Mirjam mußte ihre Schuhe ausziehen, das Laptop wurde extra durchleuchtet und Beate musste eine sehr intensive Personenkontrolle über sich ergehen lassen. Das heißt, dass sie von oben bis unten abgetastet wurde, das Sitzkissen wurde überprüft und die Rollstuhlräder, Handflächen und die Rollstuhlrohre wurden mit einem Spezialtuch auf Drogen überprüft. Dann waren wir endlich frei und konnten zum Gate.
Dort hieß es wieder stundenlang warten. Dieses Mal hätte das Internet etwas gekostet, also versuchten wir die Zeit mit Computerspielen tot zu schlagen. Irgendwann war es dann aber auch soweit und unser Flieger traf ein. Wir waren schon erstaunt, dass wir mit einer riesigen Boeing 747-400 nach Fidschi starten sollten. Aber dann fiel uns ein, dass eine kleinere Maschine den zehnstündigen Flug mit einer Tankfüllung gar nicht schaffen würde.

Beate bekam schon etwas Angst, denn immer mehr Rollstuhlfahrer wurden ans Gate geschoben. Bald stand sie in einer Schlange mit acht Rollis und fühlte sich wie beim Ausflug mit dem Altersheim.

Dann ging es mit dem Bording los und Beate durfte tatsächlich als erste in den Flieger, mußte allerdings auf einen absoluten Mini-Hocker, in dem sie durch die engen Gänge bis zu ihrem Platz in der 32. Reihe direkt vorne nach der Business-Class gebracht wurde. Da hatten wir richtig viel Platz für die Füße.

Allerdings wurde Mirjam etwas unruhig, denn sie fand keinen Fernseher und trotz intensiven Suchens war kein Fernsehgerät für die erste Reihe aufzufinden.

Ganz besonders war uns die Uniform der Flugbegleiter aufgefallen, die aus organgen, roten und blauen Oberteilen bestanden. Die Frauen hatten dazu lange Röcke an, die bis zum Boden gingen und deren Innenfutter wieder passend zum Oberteil gestaltet war. Dazu trug jede Flugbegleiterin eine Orchidee im Haar.

Wir machten es uns in unserer Reihe bequem, denn wir hatten vier Plätze für uns alleine. Dann fanden wir auch die Fernseher, die nämlich mit einem Hebel unter den Sitzen verstaut waren und unsere Klapptische fanden wir in den Armlehnen.Das Bordprogramm war sehr abwechlungsreich mit Videos, Musik und sogar Spielen und zu essen gab es auch reichlich.

Nach der Mahlzeit wurde die Kabine abgedunkelt und wir konnten einige Stunden schlafen.

Während wir schliefen, überflogen wir die Datumsgrenze und so hatte der 6. November bei uns nur sieben Stunden und wir haben ihn einfach verpennt.
 

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