Freitag, 27. November 2009

27.11.09 Franz Josef - Queenstown

Fast pünktlich um kurz nach 10.00 Uhr verließen wir unsere nette Herberge in Franz Josef. Nach einem längeren Schwätzchen mit unseren Vermietern machten wir uns auf den Weg Richtung Queenstown. Heute sollten wir 360 Kilometer zurücklegen und die Fahrzeit war mit 6 Stunden angegeben.

Wir fuhren noch einmal am “Fox Glacier” vorbei, den wir extra am Tag vorher besichtigt hatten, weil wir wussten, dass wir lange würden fahren müssen. Dies war auch eine gute Entscheidung, denn graue Wolken hingen über den Bergen. Am “Knights Point” hielten wir an und fotographierten die phantastische Aussicht auf die wilde Westküste.



Langsam aber sicher rollten wir dann nach Haast. Weil uns unsere Reisegesellschaft vorgegeben hatte, dort vollzutanken, wollten wir in den Ort fahren. Leider gab Beate etwas zu viel Gas und schon waren wir durchgerast und mussten umkehren. An der einzigen Tankstelle war gleich mal angeschrieben, dass in der einen Richtung 80 Kilometer und in der anderen Richtung 120 Kilometer keine Tankmöglichkeit mehr zu finden wäre. So bissen wir in den sauren Apfel und tankten viel zu teuer, um sicher über den “Haast Pass” zu kommen.

Das hätte man uns auch vorher sagen können, dass dieser Pass nur 564 Meter hoch liegt. Leider ließ uns das Wetter weiter im Stich und es regnete die ganze Zeit. Die Berge hingen voller Wolken und wir konnten nur erahnen, welch tolle Sicht man von hier aus bei wolkenlosem Himmel hätte.

Trotzdem hielten wir an, um ein Foto vom Haast-River zu machen. Mirjam stieg aus und lief vor bis an den Rand des Aussichtspunktes. Beate saß wartend im Auto als plötzlich ein riesiger Schwarm kleiner Fliegen ins Auto kam. Beate rief sofort um Rettung, denn sie war schon von Fliegen umzingelt. Als Mirjam zum Auto kam, hatten die Fliegen den Innenraum des Wagens leider schon vollständig mit Beschlag belegt. Daraufhin fuhren wir weiter, drehten alles Scheiben runter und versuchten mit wilden Armbewegungen das Ungeziefer wieder los zu werden. Nach und nach schafften wir es, das Auto wieder fliegenfrei zu wedeln und wir konnten in Ruhe unseren Weg fortsetzen.

Der nächste Stopp war bei den “Thunder Creek Falls”. Wir machten im strömenden Regen einige Fotos



und kurz darauf fuhren wir am “Lake Wanaka” entlang. Wie schön muss hier die Aussicht sein, wenn man den türkisfarbenen See mit den umliegenden Bergen sehen kann. Leider war uns auch das nicht vergönnt.

Die SH6 führte uns weiter zum “Lake Hawea” und, wir konnten es selbst kaum glauben, der Himmel riss auf und die Sonne blitzte hervor. Mirjam und der Fotoapparat waren nicht mehr zu halten. Traumhafte Aussicht auf See und Berge verschönerten nun unsere Fahrt.



Bei einem der Fotostopps riss Mirjam die Beifahrertür auf, um schnell einige Fotos zu schießen. Ein Windstoß erfasste unser Infoblatt mit Wegbeschreibung und wichtigen Informationen und wehte es die Straße hinunter. Mirjam legten einen Spurt über die Interstate ein und konnte den Zettel gerade noch retten, weil er in einem Busch hängen blieb.

Da sie nun ihre tägliche sportliche Betätigung hinter sich hatte, fuhren wir weiter bis Wanaka, wo wir eigentlich eine Pause einlegen wollten. Allerdings regnete es mittlerweile wieder in Strömen und so blieb uns nichts anderes übrig, als direkt über die “Crown Ranch”, den höchsten offiziellen Pass Neuseelands, nach Queenstown zu fahren.

Beate kriegte sich gar nicht mehr ein, weil sie an jeder Kurve meinte, Familienmitglieder aus der Serie “Unsere kleine Farm” zu sehen. Und das war gar nicht so weit hergeholt, denn in Cardrona fanden wir das originale Hotel von 1868, das aussah, als würden gleich ein paar Goldschürfer mit einem Bier in der Hand heraus kommen.



Wir durchfuhren eine liebliche Landschaft mit Wiesen, Wäldern, bunten Blumen und klaren Bergbächen. Im Hintergrund leuchteten die Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln.



Bei mittlerweile wieder sonnigem Wetter legten wir auf dem höchsten Punkt des Passes einen weiteren Fotostopp ein



und dann ging es über extreme Serpentinen hinunter nach Queenstown. Ganz in der Nähe der Hauptstrasse fanden wir unsere neue Unterkunft, das “Garden Court Suites & Apartments Hotel”. Gott sei Dank hatte das Hotel eine Tiefgarage, denn seit unserer Ankunft im Ort regnete es wieder in Strömen. So schnell wie möglich trabten wir durch den Regen zur Rezeption. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und zwei Apartment-Blocks weiter fanden wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage.

Wir trauten unseren Augen kaum: uns erwartete eine Wohnung mit Eingangsbereich, elegantem Wohn-Esszimmer mit Flachbildschirm an der Wand, bestens eingerichtete Küche mit Mikrowelle, Herd, Backofen und Spülmaschine, Schlafzimmer, großem Bad mit Glasdusche und einem Wirtschaftraum mit Waschmaschine, Trockner und Abstellkammer. Das Ganze in modernster und elegantester Ausführung. Zusätzlich gab es eine große Terrasse, die über zwei Seiten der Wohnung zugänglich war. Das Auto konnten wir direkt vor der Tür parken und wenn wir etwas hätten sehen können, dann hätten wir direkt auf den See und die daran liegenden Berge blicken können.

Weil es nicht so aussah, als würde es in den nächsten Stunden aufhören zu regnen, machten wir uns mit dem Auto auf den Weg in den Ort und erledigten unsere Einkäufe. Nachdem wir unsere tolle Küche in Augenschein genommen hatten, beschlossen wir spontan, in den nächsten zwei Tagen unser Frühstück und Abendessen in unserer Wohnung einzunehmen.

Als wir wieder zuhause waren, machten wir uns gleich mal daran, das Abendessen vorzubereiten: Spaghetti Bolognese, Salat und neuseeländischer Weißwein.





Weil unsere neue Behausung mit sämtlichen technischen Errungenschaften ausgestattet war, nutzten wir gleich mal die Gelegenheit und wuschen eine Maschine Wäsche, die dann auch noch in den Trockner kam. Wir probierten den in die Spüle integrierten Müllschlucker aus und schmissen die kleine Spülmaschine an.



Nachdem nun alle Maschinen unsere Arbeit taten, konnten wir uns zur Ruhe begeben.

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