Nachdem wir in den letzten Tagen die "wertvollen" Berge mit Muster und Abschlussrand (Tafelberge) besichtigt hatten, stand heute der Löcher-Park (Arches Nationalpark) auf dem Programm. Es war schweinekalt und der Himmel hing voller grauer Schneewolken.
Trotzdem ließen wir uns nicht davon abhalten den ganzen Park zu durchfahren, überall Fotos zu schießen und ein paar Löcher zu bewundern.
Insgesamt waren wir jedoch ein wenig enttäuscht von der Loch-Ausbeute, obwohl wir mit größtem körperlichen Einsatz und übermenschlichen Anstrengungen alles unternahmen, möglichst nah an die Berge heranzukommen.
Dabei wurde auf Mensch und Material keinerlei Rücksicht genommen. So wurde zum Beispiel eine Rollstuhlfahrerin in ihrem Sportgerät über Stock und Stein, durch Pfützen und Schlamm getrieben. Ein unterer Aussichtspunkt war extra als rollstuhlgängig angegeben, aber das interessiert uns ja nicht und so machten wir uns natürlich auf den oberen Weg, der hügelig und voller Pfützen war.
O.K., es gab nichts zu sehen, dafür konnten wir nun ausgiebig das Plumpsklo auf dem Parkplatz besichtigen, wo wir das gesamte Toilettenpapier zur Reinigung der Rollstuhlräder verwendeten. Dazu muss man sagen, dass das amerikanische Klopapier nicht gerade zu unseren Favoriten zählt, denn es ist enorm dünn und nur für Knubbler zu verwenden. Wir als ordentliche europäische Klopapierfalter können mit diesem Material nicht so gut umgehen und für die Reinigung von nassen, stark verschlammten Rollstuhlrädern ist es schon gar nicht geeignet. Somit war zwar das Toilettenpapier verbraucht, aber die Räder immer noch nicht sauber.
Trotzdem luden wir alles in unseren bis dato noch einigermaßen sauberen Impala und machten uns auf den Weg zu neuen Taten. Wir verließen den Arches Nationalpark und fuhren den Scenic Byway am Colorado River entlang bis Potash. Die steilen Felsen auf der rechten Seite der Straße werden von Bergsteigern als Trainingswände genutzt. Hier fanden sich auch wieder indianische Zeichnungen an den Wänden.
In Potash sahen wir, wie Pottasche abgebaut wird. Wir waren uns nicht ganz sicher, wofür diese verwendet wird, haben uns dann aber im Internet schlau gemacht, dass Pottasche als Backtriebmittel für Plätzchen und andere Backwaren eingesetzt wird.
Anschließend ging es zu "Islands in the Sky", einem Teil des Canyonlands Nationalparks. Einen anderen Teil, nämlich "The Needles" hatten wir bereits gestern besichtigt. Wir hielten an verschiedenen Aussichtspunkten und konnten auf gewaltige Canyons blicken.
Irgendwann wurde es uns wettermäßig einfach zu ungemütlich und wir machten uns bei Schneegraupel-Schauern auf den Rückweg nach Moab.
Wir wollten den Abend nutzen, mal wieder unsere Wäsche zu waschen und das Auto aufzutanken und Instand zu bringen. Als wir am Morgen in den Arches Nationalpark fuhren, leuchtete nämlich eine Warnlampe in unserem Impala auf, dass wir vorsichtig fahren sollen wegen möglicher vereister Straßen und außerdem mahnte unser Auto uns an, den Reifendruck zu prüfen.
Gesagt, getan: am späten Nachmittag steuerten wir die nächstbeste Tankstelle in Moab an. Mirjam tankte den Wagen mit gewohnter Routine auf und erkundigte sich an der Kasse, wo sie den Reifendruck prüfen könnte. Daraufhin drückte ihr der Tankwart eine Art Schraubenschlüssel in die Hand und lächelte sie freundlich an. Mirjam lächelte hilflos zurück. Einerseits konnte sie mit diesem Gerät so gar nichts anfangen und außerdem war uns klar, dass es auch beim Reifendruck sicher eine andere Maßeinheit als in Deutschland geben würde.
Der nette Tankwart erkannte die Lage und bot an, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Er hantierte mit diesem merkwürdigen Gerät am Ventil und konnte so den Reifendruck prüfen und anschließend die Reifen mit Luft nachfüllen. Da waren wir aber sehr froh, dass nun auch dieses Problem gelöst war. Mirjam hielt noch ein kleines Schwätzchen über unsere Reise und das Wetter mit ihm und kurz darauf konnten wir zum Abendessen in unser neues Stammlokal “Denny’s” fahren.
Beate gönnte sich heute ein Dreigänge-Menue und bestellte in bestem amerikanisch:
“Broakköli-tschiiiß-suup”, “wings” and for disört “schoko-keik”.
Für Mirjam gab es einen langweiligen, aber großen “tschiiißbörger with frais”.
Zurück im Hotel hieß es dann: ran an die Arbeit, Wäsche waschen und trocknen und Bericht erstellen - wie immer! Die schönste, aber auch schwierigste Arbeit ist dabei immer, aus den täglich geschossenen 100 Fotos, einige für den Blog auszusuchen.
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