Sonntag, 18. Oktober 2009

18.10.09 San Francisco - Yosemite

Wie vorauszusehen war, klingelte um 7.30 Uhr der Wecker und wir mussten ohne Frühstück den Weg Richtung Yosemite Nationalpark antreten. Wir hatten uns ja entschlossen, früh loszufahren, denn es lag ein weiter Weg vor uns und wie die Beschaffenheit der Wege im Nationalpark war, wussten wir auch noch nicht.

Also verließen wir unser Hotel über die California-Street und bogen dann direkt ab auf die Bay Bridge, die San Francisco und Oakland verbindet. Diese Brücke ähnelt der Golden Gate Bridge und ist ein Jahr älter als diese.

Bei dem Tempo, das man auf amerikanischen Autobahnen fahren darf, würden wir ziemlich lange für die 480 Kilometer brauchen. So schlichen mir durch Tundra und Taiga Richtung Mariposa.

Zwischendurch schliefen fast die Arme von Mirjam und die Beifahrerin ein, denn die Straßen verliefen schnurgerade und bei der monotonen Geschwindigkeit wurde die Fahrerei richtig ermüdend. Dazu kam noch, dass wir mit Tempomat fuhren und Mirjam nur mit dem kleinen Finger den Wagen lenkte.




Gegen Mittag trafen wir in Mariposa ein, das seinem Ruf, ein früheres Goldgräberstädtchen zu sein gerecht wurde und wir kehrten in einem typisch amerikanischen Diner ein, wo wir uns an Omelette und Quiche satt aßen. Die Restaurantbesitzerin erzählte uns, dass es in den letzten zwei Wochen nur Regen gegeben hätte und sie jetzt sehr froh darüber wären, dass es wieder so warm und sonnig sei.




Dann starteten wir endlich Richtung Yosemite Nationalpark, wo wir nach Auskunft unseres schlauen Büchleins sehr viel Natur finden würden. Das war dann auch so.

Am Eingang des Parks nahm man uns erst mal 20 US$ Eintritt ab und zum Dank dafür mussten wir an einer Ampel halten, die eine Viertelstunde Rot zeigte. Später sahen wir warum: Eine Brücke und eine ziemliche Strecke der Straße waren nur einspurig befahrbar. Kurz darauf fuhren wir durch das Yosemite Valley immer am Merced-River entlang.

Bald schon erreichten wir die Bridalveil Falls. Hier gab es größere Diskussionen mit der faulen Beifahrerin, die partout das Auto nicht verlassen wollte, weil sie meinte, sie könne schon genug Natur durch das Seitenfenster sehen. Dank der Hartnäckigkeit von Mirjam kam Beate dann doch noch an die frische Luft und gemeinsam quälten wir uns unter den Anfeuerungsrufen einiger Amerikaner den steilen Berg zum Wasserfall hinauf. Dann folgte eine kurze Fotosession und schon ging es weiter Richtung Glacier Point.




Unterwegs machten wir noch einmal Halt an einem besonders tollen Aussichtspunkt. Die 48 Kilometer bis zum Glacier Point haben sich wirklich gelohnt. Denn von dort hatte man eine phantastische Aussicht auf das Yosemite Valley mit Rundumblick auf schneebedeckte Berggipfel und die zwei Wasserfälle (Yosemite Falls), die mit 739 Metern zu den höchsten Wasserfällen der Erde zählen. Sehr beeindruckt hat uns auch “El Capitan”, der größte Granit-Monolit der Welt.







Und wenn wir schon mal in der Natur unterwegs sind, dann läuft uns auch das eine oder andere Getier über den Weg. So sahen wir Rehe, spielten mit Murmeltieren und begegneten sogar einem Bären.







Gegen 16.00 Uhr wurde es auf 2.200 Meter Höhe doch sehr kühl und wir beschlossen, uns auf den Heimweg zu machen. Also ging es über die vielen Serpentinen zurück ins Yosemite Valley und dann nach Mariposa in unser Hotel “Best Western Yosemite Way Station”.

Das Einchecken ging recht zügig und wir bezogen unser Zimmer, das wie bei einem Motel direkt vom Parkplatz aus zu begehen war. Es war mit einer befahrbaren Dusche ausgestattet, in der allerdings nur ein Melkschemel als Sitzmöglichkeit stand. Da wir von einem Pool wussten, machten wir uns kurzerhand auf den Weg dorthin und fanden tatsächlich das, was wir gesucht hatten: einen Gartenstuhl, den Mirjam sich unauffällig über die Schulter nahm und in der Dusche deponierte. Somit war die Morgentoilette gerettet und wir konnten uns um die wichtigen Dinge des Lebens kümmern: das Essen!

Schräg gegenüber des Hotels fanden wir eine chinesisches Restaurant. Dort bestellten wir jeweils ein Menü und weil wir es ja nie lernen, war es natürlich wie immer viel zu viel und wir ließen uns die Hälfte für den nächsten Tag einpacken.

Den Rest des Abends verbrachten wir wie gewohnt mit Berichte schreiben, Fotos sortieren und Weg ausarbeiten für den nächsten Tag. Das gestaltete sich wie immer recht einfach, denn auch in diesem Hotel gab es wieder einen kostenlosen W-Lan-Anschluss, den wir natürlich nutzten.

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