Nach einem eher sehr improvisierten Zimmer-Frühstück mit Matsch-Brot und alter Salami machten wir uns heute auf den Weg Richtung Las Vegas. Um unseren Tank noch einmal zu füllen, steuerten wir die Tankstelle unseres Hotels an und tankten zum geringen Preis von 4,16 US$. Dann machten wir uns auf den Weg nach Bad water zum tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre mt 85.5 Meter unter dem Meeresspiegel.
Der Salzwasser-See war fast ganz verschwunden und obwohl uns unser schlaues Büchlein mitgeteilt hatte, es würde dort oft nach Schwefel riechen, nahmen wir nichts davon wahr. Wir ließen es uns aber nicht nehmen, ein ganzes Stück über diese ausgetrocknete Salzkruste zu laufen und diese besondere Umgebung zu genießen.
Dann hatten wir es doch etwas eilig, endlich aus diesem toten Tal herauszukommen und begaben uns auf schnellstem Weg nach Las Vegas. Aber was heißt schon schnellster Weg in Amerika. Zwischendurch war es uns sogar mal erlaubt, 70mph (ca. 110 km/h) zu fahren, was uns nach kurzer Zeit wieder wie schleichen vorkam, denn ohne nix drumrum kommt einem jeder Weg wie eine Ewigkeit vor.
Gefühlte 24 Stunden später (in Wirklichkeit waren es 2) kamen wir an keinen Bäumen, keinen Sträuchern, keinem Grün, keinem Haus und keiner anderen Zivilisation vorbei. Alle halbe Stunde fuhr uns ein Auto entgegen und fast hätten wir noch gewunken aus Langeweile.
Dann endlich sahen wir von weitem die Skyline von Las Vegas und zehn Minuten später standen wir bereits im Stau. Mühsam schlichen wir Richtung Strip und kurz darauf hatten wir auch schon den “Hilton Grand Vacations Club” erreicht.
Schwungvoll parkte Mirjam den Wagen auf dem nahegelegenen Parkplatz und los ging es zur Rezeption zum Check-in. Leider wollte man uns in diesem Hotel nicht haben. Wir hatten nämlich das falsche von drei Hiltons mit dem gleichen Namen erwischt. Allerdings muss es schon andere vor uns gegeben haben mit dem gleichen Problem, denn die Rezeptionistin drückte uns ein Blatt mit der Wegbeschreibung zum anderen Hotel zwei Ecken weiter in die Hand. Daraufhin fanden wir unsere Schlafstätte auch recht zügig, dafür aber keinen Parkplatz. Der Bellboy half uns, unsere diversen Koffer und Taschen aus dem Auto zu laden und Mirjam brachte den Impala in die Tiefgarage. Beate checkte währenddessen ein und eine halbe Stunde später bezogen wir unser Zimmer im 17. Stock in Tower 1.
Nach der üblichen Raum- und Badbesichtigung schauten wir zufällig aus dem Fenster, sahen unseren tollen Pool und nichts hielt uns mehr in geschlossenen Räumen. Wir machten noch einen kurzen Rundgang durchs Hotel und landeten bald darauf im Poolbereich. Etwas später entschieden wir, uns gleich mal auf eine Liege zu werfen und die warme Abendsonne zu genießen.
Eineinhalb Stunden später rief jedoch die Pflicht.Wir sammelten unsere diversen schmutzige Wäschestücke zusammen, fuhren mit dem Lift in die erste Etage zur Laundry, wo wir kostenlos alles waschen und trocknen konnten. Die Zeit verging auch recht schnell, denn wir trafen eine amerikanische Touristin, die sehr an unserer Reise interessiert war und uns Interessantes über ihre Familie erzählte. Nebenbei erklärte sie uns noch die Funktionsweise der amerikanischen Waschmaschinen und so stand der Reinigungsaktion unserer Kleidungsstücke nichts mehr im Wege. Sehr praktisch war, dass die Waschmaschinen in Amerika schon nach 40 Minuten fertig sind und wir nach drei Maschinen Wäsche und zwei Stunden Wartezeit unsere Kleidung von 14 Tagen Reise wieder sauber und trocken mitnehmen konnten.
Mittlerweile war es auch schon fast 20.00 Uhr geworden und so langsam hing uns der Magen auf den Schuhen. Also brachten wir nur noch schnell unsere Kleidung säckeweise ins Zimmer und schmissen alles aufs Bett. Licht brauchten wir im Zimmer nicht anzumachen, denn beim Blick aus unserem Fenster flimmerte es bis zum Horizont.
Dann machten wir uns auf den Weg zum nächsten Dinner-Lokal. Wir wussten ja, dass es in Amerika kein Problem ist, an jeder Ecke etwas zu Essen zu kriegen - außer in Las Vegas. Etwas hilflos stolperten wir zwischen Glitzerlichtern und Blinkleuchten die Straße hinunter, wobei die Verletzungsgefahr wieder sehr groß war, denn statt auf den Weg zu achten, gingen unsere Augen nur staunend von links nach rechts. Doch auch die Leute, die uns entgegen kamen, hatten ganz viel Spass und wir wußten erst gar nicht, warum. Dann jedoch merkten wir, dass alle ganz begeistert waren von Beates blinkenden Vorderrädern. Dabei sollten diese Räder in dieser Glitzerstadt eigentlich nichts besonderes sein. Außer Spielkasinos und Hochzeitskapellen fanden wir erst einmal nichts. Müssen die Menschen hier nicht essen??
Im Hotel Sahara mussten wir unter einer Achterbahn durch und zwei große Spielhallen durchqueren und so fanden wir in der letzten Ecke ein Restaurant. Was man halt in Amerika so “Restaurant” nennt: eine große Bar, ein paar ungemütliche Tische drum herum, natürlich weder Tischdecken noch Servietten und hier als Besonderheit ca. 8 kleine Fernseher und 4 Kinoleinwände, auf denen verschiedene Programme abgespielt wurden. Außerdem blinkte und leuchtete es aus allen Ecken und weil das noch nicht reichte, dröhnte Musik aus mehreren Lautsprechern. Mirjam bestellte sich eine halbe Portion Mozzarella-Sticks und Beate hatte noch immer nicht dazu gelernt und orderte Fish&Chips. Dazu nahmen wir ein Glas Zitronenlimo. Nach einer Weile wurde das Essen gebracht und Beate war schon vomHhingucken satt: Ein riesen Plastikkorb voll mit Kringel-Pommes und vier großen Stücken paniertem Fisch. Das Getränk gab es wie immer aus einem Plastikbecher und mit der Rechnung kam gleich noch eine zweite Portion Getränke, die anscheinend schon im Preis inbegriffen war. Wir werden es nie verstehen...
So langsam ging die Uhr auf 22.00 Uhr zu und wir machten uns auf den Rückweg ins Hotel. Leider war der Abend damit noch nicht beendet, denn in unserem Zimmer sah es aus, als wäre eine Diebesbande unterwegs gewesen und hätte unsere Koffer und Taschen durchwühlt und alles im ganzen Zimmer verteilt. Notgedrungen mussten wir uns an die Aufräumarbeiten machen, denn eigentlich würden wir heute auch noch gerne irgendwann unser Bett aufsuchen. Morgen werden wir mit neuer Kraft und Energie diese Wahnsinns-Stadt erkunden.
Mittwoch, 21. Oktober 2009
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Hallo Mirjam
AntwortenLöschenKatja und ich verfolgen eure Berichterstattung mit grossem Interesse.
In eurem letzten Blog-Eintag von Vegas berichtet ihr über euer Problem, in Vegas ein „Dinner-Lokal“ zu finden. Da ich selbst einige Zeit in Vegas verbracht habe, hier ein kleiner Tipp: Am Strip befinden sich die Lokale vorwiegend in den grossen Casinos. So hat es in fast jedem Casino ein „Buffet“-Restaurant, wo man sich an verschiedenen Themen-Buffets nach Lust und Laune bedienen kann. Daneben findet man in den Casino-Shopping-Passagen, unter künstlichem Himmel, diverse kleinere Esslokale. Abseits des Strips, in den Aussenquartieren, findet ihr die üblichen Dinner-Lokalitäten. Falls ihr länger in Vegas seid und mal ein Buffet ausprobieren wollt, hier ein Link mit Infos zu den gängigen Buffets:
http://www.vegas-online.de/buffets.htm
Liebe Grüsse und weiterhin eine gute Reise
Rolf & Katja