In Australien haben wir uns aufgrund der Größe des Kontinents auf die Ostküste beschränkt und sind drei Wochen lang von Cairns durch Queensland und New South Wales bis Sydney gefahren. Dort haben wir zehn Tage verbracht, bevor wir Australien am 2. Januar wieder verlassen haben.
1. Allgemeine Betrachtung und persönliche Eindrücke
2. Unsere Unterkünfte
3. Rollstuhlgängigkeit
4. Statistiken
1. Allgemeine Betrachtung und persönliche Eindrücke
Nach 3 Wochen Linksfahren in Neuseeland fuhren wir in Australien wie alte Hasen auf der linken Seite. Hatten wir in Neuseeland noch eine ziemlich alte Karre zur Verfügung, so erhielten wir jetzt einen nigelnagelneuer Leihwagen, mit dem das Fahren richtig Spass machte.
Die Beschilderung und die meist gut ausgebauten Straßen erleichterten das Zurechtfinden. Wir hatten öfter Probleme, zu unseren Hotels zu gelangen, weil die Unterlagen, die wir bekommen hatten, für ein Auto mit GPS-System ausgelegt waren und wir somit kein vernünftiges Kartenmaterial zur Verfügung hatten.
Auf unseren vorhergegangenen Strecken in den anderen Ländern war oft schon der Weg das Ziel. Hier in Australien erwarteten uns oft langweilige, lange Autofahrten mit eintöniger Landschaft. Die vorgeschlagenen Attraktionen auf dem Weg lagen teilweise soweit abseits, dass ein Besichtigen zeitlich unmöglich war.
Schon am ersten Strand und in der Stadt Cairns konnten wir uns mit der legeren Art der Australier vertraut machen. Hier lebte man den “easy way of life”. Wir passten uns ganz den Gegebenheiten an und ließen es langsam und gemütlich angehen.
Auf unserem Weg kamen wir an den schönsten Stränden vorbei. Aber auch der schönste Strand wird irgendwann einmal uninteressant, wenn man vorher schon diverse Buchten besichtigt hatte und es einem klar wurde, dass auch die nächsten Tage wieder nur Meer und Sand vor uns liegen würde.
Die beiden Highlights in Australien waren der Besuch eines Konzertes im Sydney Opernhaus und ein Schnorchelabenteuer am Knuckelriff des Great Barrier Reef. Wir waren begeistert von der Crew, die Beate dort ohne größeren Aufstand Treppen rauf- und runterschleppten, ins Wasser hievten und alles versuchten, um das Schnorcheln im Riff zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Dieses Abenteuer werden wir sicher nie vergessen.
2. Unsere Unterkünfte
Nach unseren tollen und hochwertigen Unterkünften in Neuseeland erwartete uns hier eher Mittelmaß. Die vorgebuchten Hotels waren oft die einer Hotelkette und weniger individuell. Man kam dort gut zurecht, aber man merkte doch vielen Häusern den “gerade noch eben 3 Sterne Standard” an.
Uns war schon vorher klar, dass uns hier nicht allzu viel Luxus erwarten würde, denn bei dem Preis der Rundreise hatten wir auch auf unser Budget achten müssen. Die 10 Tage Sydney zur teuersten Reisezeit in einem 5-Sterne-Hotel schlugen dabei richtig zu Buche.
Auch in Australien ist es wohl Standard, dass jedes Hotel mit Wasserkocher, Kaffee und Tee und Bügelbrett mit Bügeleisen ausgestattet war. Überall fanden wir auch eine Laundry und wir waren jetzt schlauer und wuschen öfter mal nur ein oder zwei Maschinen statt die Schmutzwäsche über längere Zeit zu sammeln. Außerdem erstanden wir ein größeres Paket Waschpulver, denn die kleinen Päckchen in den Waschstuben waren völlig überteuert. Auf Fiji hatten wir einen Wäschesack mitgehen lassen, der uns jetzt gute Dienste tat.
Internet für unser Laptop war überall vorhanden. Zweimal hätten wir es sogar kostenlos bekommen, wenn es jedes Mal funktioniert hätte. Ansonsten schrieben wir unsere Berichte vor und kauften bei nächster Gelegenheit 1 oder 2 Stunden Internet, um schnell unsere Mails abzufragen und den Blog zu aktualisieren.
3. Rollstuhlgängigkeit
In Australien und vor allem auch in Sydney merkte man, dass bei den Paralympics 2000 alles auf Rollstuhlgängigkeit eingerichtet wurde. Alle Hotels hatten Rollstuhlzimmer mit befahrbarer Dusche und überall gab es ausgewiesene Behindertenparkplätze, die im Gegensatz zu Neuseeland richtig breit waren.
Dort, wo wir die öffentlichen Verkehrmittel nutzten, waren auch diese rollstuhlgängig. Fähren, Busse und Züge waren perfekt mit dem Rollstuhl zu befahren und in den Bussen gab es spezielle Plätze, die für Rollstuhlfahrer reserviert waren.
Wie schon beschrieben, sind die Aussies äußerst leger in Kleidung und Umgang, was nicht heißt, dass sie nicht diszipliniert in Schlangen standen. Dieser legere Umgang wurde auch gegenüber Rollstuhlfahrer gepflegt. Überall war es selbstverständlich, dass wir dabei waren und man kam leicht ins Gespräch.
Es war nicht ganz so einfach, ein mit Handgas und -bremse umgebautes Auto zu finden und nur möglich in Zusammenhang mit der Buchung der Rundreise. Der Toyota Camry wurde von dem großen Autovermieter Hertz zur Verfügung gestellt und war mit Handgas und -bremse rechts ausgestattet, wobei das System hier so funktionierte, dass der Hebel zum Bremsen nach vorne und zum Gasgeben nach unten gedrückt werden musste. Dies war zwar gewöhnungsbedürftig, aber machbar.
Schwierig war, dass der Sitz nur per Hand zu verstellen war und es jedes Mal eine größere Aktion gab, wenn wir uns beim Fahren abwechselten.
4. Statistik
Aufenthalt: 31 Tage
gefahrene Kilometer: 3.314 Kilometer
Anzahl der Unterkünfte: 14
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